Account/Login

Nachwuchsfotografen mit und ohne Handicap

Das Foto von Amaia Nassall (11) könnte auch von Alexander Plankert (21) sein: Der Mc Donald’s am Martinstor, vor dem ein Coca-Cola-Wagen steht.  

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Alexander Plankert (21), Felix Schmedi...inks) präsentieren ein Foto von Amaia.  | Foto: Eggstein
Alexander Plankert (21), Felix Schmeding (11), Amaia Nassall (11) und Matthias Gippert (19, von links) präsentieren ein Foto von Amaia. Foto: Eggstein
Denn dort ist einer von Alexander Plankerts Lieblingsorten, erzählt seine Mutter Barbara Plankert. Um solche bevorzugten Plätze oder Dinge ging es beim Fotoprojekt "Meine Stadt – meine Heimat?!" Das Besondere: Es war ein inklusives Projekt – mit 15 Schülerinnen und Schülern der sechsten Klasse am Deutsch-Französischen-Gymnasium und acht Jugendlichen der Jugendgruppe vom "Arbeitskreis Behinderte an der Christuskirche" (ABC).

Stundenlang waren sie alle mit Digitalkameras auf den Weg durch Freiburg. Und hielten fest, was ihnen irgendwie auffiel – Schaufensterpuppen, Schatten von zusammenstehenden Menschen, Hauswände, ein Fahrrad an den Bach gelehnt. 22 von rund 300 entstandenen Fotos sind jetzt im Gemeindesaal der Christusgemeinde ausgestellt.

Dass sie von Jugendlichen mit und ohne Behinderung stammen, ist für die Lehrerin Magalie Chaux überhaupt nicht wichtig: "Für mich sind es einfach Jugendliche!" Und doch ist, damit sie diese Selbstverständlichkeit ihren Sechstklässlern am deutsch-französischen Gymnasium vermitteln kann, ein solches Projekt unter dem Stichwort Inklusion – also der Teilhabe von allen – nötig .

Magalie Chaux will auf keinen Fall, dass ihre Klasse "in einem Elfenbeinturm" lebt und nicht mitkriegt, wie es Menschen in anderen Lebenssituationen geht. Darum hat sie die Jugendlichen zusammengeführt. Als ehrenamtlich Engagierte beim "ABC" lebt sie ihrer Klasse auch selbst vor, dass Isolation nicht sein muss. Und sie hat mit den Schülern über Unterschiede bei Menschen gesprochen – zu denen längst nicht nur die Frage gehört, ob jemand in die Kategorie Behinderung fällt oder nicht.

Haben die Schüler andere Fotos gemacht als die ABC-Jugendlichen? Nein, sagen Felix Schmeding (11), Julius Huellenhagen (11) und Basile Henkes (12) – alle haben unabhängig voneinander sehr ähnliche Motive gewählt und später zusammen Fotos für die Ausstellung ausgesucht. Zwar sind dabei keine Freundschaften zwischen den Sechstklässlern und den mehrere Jahre Älteren vom ABC entstanden, aber darum ging’s auch gar nicht, sagt Magalie Chaux, sondern um die gemeinsame Aktion. Und es hat Spaß gemacht, sagt Matthias Gippert (19) vom ABC. Von ihm stammt ein Foto, auf dem die Straßenbahnlinie 1 drauf ist – weil er Straßenbahnen sehr gern mag. Auch Alexander Plankert kennt die Linie 1 gut. Er kann nicht viel sprechen, umso mehr war das Fotografieren für ihn ein Weg, sich trotzdem auszudrücken. Damit die Fotos von einer breiteren Öffentlichkeit wahrgenommen werden, sollen sie in einer Wanderausstellung weiterziehen. Gesucht werden nun noch Ausstellungsorte.

Die Ausstellung ist bis Freitag, 30. März, in der Maienstraße 2 zu sehen, allerdings ist eine Anmeldung nötig unter Tel. 0761-767 727 7 oder [email protected]

Ressort: Freiburg

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel