Nach uns die Sintflut?
BZ-INTERVIEW mit dem Moraltheologen Eberhard Schockenhoff über des Menschen Klimasünden, Wahrnehmungsblockaden und die gerechten Strafen.
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eit zwanzig Jahren weiß die Menschheit, dass sie dem Weltklima nicht gut tut. Vor zehn Jahren beschloss sie, darüber zu reden. Jetzt endlich diskutiert man darüber, wie man das ändern kann. Im Moment auf der Insel Bali. Aber wann handeln die Menschen und warum dauert das so lange? Darüber sprach Stefan Hupka mit Eberhard Schockenhoff (54), Professor für Moraltheologie an der Universität Freiburg.
SBZ: Herr Professor Schockenhoff, dass der Mensch dem Weltklima schadet, ist ihm ziemlich lange schon bewusst, auch, was er dagegen tun kann. Warum dauert es dennoch so lang, bis er etwas dagegen tut?
Schockenhoff: Das ist ein Problem der Wahrnehmung. Der Mensch hat immerhin anerkannt, dass er es ist, der den größten Beitrag zum Klimawandel leistet, manche sprechen von 90 Prozent. Auch die Zunahme meteorologischer Extremereignisse ist ihm ins Bewusstsein gedrungen, Stürme, Fluten, Jahrhundertwinter oder -sommer in immer kürzeren Abständen, die Gletscherschmelze, die jeder bemerkt, der im Sommer regelmäßig im Gebirge wandert.
BZ: Sie sind passionierter Tourengänger.
Schockenhoff: Ja. Viele Gletscher, auf denen ich vor zwanzig Jahren war, sind heute nicht ...