Russische Flugabwehr

Nach Flugzugabsturz: Kremlchef Putin entschuldigt sich

Nach dem Absturz eines aserbaidschanischen Flugzeugs sah sich Moskau Schuldvorwürfen ausgesetzt. Nun ruft Kremlchef Putin seinen aserbaidschanischen Kollegen an - mit einer Erklärung.  

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Nach dem Absturz der Passagiermaschine...n Aliyev für den Vorfall entschuldigt.  | Foto: Sergei Ilyin (dpa)
Nach dem Absturz der Passagiermaschine in Kasachstan mit 38 Toten hat sich Kremlchef Putin bei dem aserbaidschanischen Präsidenten Aliyev für den Vorfall entschuldigt. Foto: Sergei Ilyin (dpa)

Nach dem Absturz der Passagiermaschine in Kasachstan mit 38 Toten hat sich Kremlchef Wladimir Putin bei dem aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Aliyev für den Vorfall entschuldigt. "Wladimir Putin entschuldigte sich dafür, dass sich der tragische Vorfall im russischen Luftraum ereignete", teilte der Kreml in Moskau nach einem Telefonat der beiden mit.

Demnach erklärte Putin auch, dass zu dem Zeitpunkt die russische Flugabwehr im Einsatz gegen ukrainische Drohnenangriffe war. Dass die Flugabwehr das Flugzeug mit einer Rakete getroffen habe, sagte Putin in dieser Deutlichkeit allerdings nicht.

Putin "sprach den Familien der Opfer erneut sein tiefes und aufrichtiges Beileid aus und wünschte den Verletzten eine baldige Genesung", teilte der Kreml weiter mit. In dem Gespräch sei festgestellt worden, dass das aserbaidschanische Passagierflugzeug wiederholt versuchte, auf dem Flughafen von Grosny zu landen. "Gleichzeitig wurden Grosny, Mosdok und Wladikawkas von ukrainischen Kampfdrohnen angegriffen, wobei die russische Luftabwehr diese Angriffe abwehrte", teilte der Kreml mit.

Auch Selenskyj spricht mit Aliyev

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schrieb seiterseits auf der Plattform X, er habe ebenfalls mit Aliyev gesprochen und sein Beileid ausgedrückt. Russland müsse Erklärungen geben und damit aufhören, Desinformationen zu verbreiten. Fotos und Videos zeigten eindeutig den Schaden am Flugzeugrumpf, der stark darauf hindeute, dass die Maschine von einer Flugabwehrrakete getroffen worden sei.

In der Mitteilung des Kreml hieß es, russische Ermittler hätten ein Verfahren wegen Verstoßes gegen die Regeln für die Sicherheit des Flugverkehrs eingeleitet. "Die ersten Ermittlungsmaßnahmen sind im Gange, und es werden zivile und militärische Spezialisten befragt."

Das Passagierflugzeug aus Aserbaidscha... Stadt Aktau in Kasachstan abgestürzt.  | Foto: dpa
Das Passagierflugzeug aus Aserbaidschan ist am 25.12.2024 nahe der Stadt Aktau in Kasachstan abgestürzt. Foto: dpa

Ermittler aus Aserbaidschan in Russland

Zudem seien zwei Mitarbeiter der aserbaidschanischen Generalstaatsanwaltschaft in Grosny, wo sie mit Vertretern der russischen Seite zusammenarbeiteten. Auch an der Absturzstelle in der Nähe von Aktau gingen die Arbeiten weiter der Ermittler aus Russland, Aserbaidschan und Kasachstan weiter, hieß es.

Die aserbaidschanische Regierung hatte zuvor erstmals öffentlich von einem Waffeneinsatz gegen das in Kasachstan abgestürzte Passagierflugzeug gesprochen. Schäden am Wrack und Zeugenaussagen legten nahe, dass das Flugzeug von außen beschädigt worden sei. Dies sei über dem ursprünglichen Zielflughafen Grosny in Russland geschehen.

Die Maschine der Fluggesellschaft Azerbaijan Airlines mit 67 Menschen an Bord flog trotz ihrer Schäden über das Kaspische Meer. Bei der versuchten Landung in Aktau in Kasachstan stürzte sie ab.

Aserbaidschan, Baku: Menschen nehmen a...ischen Flughafens Aktau ums Leben kam.  | Foto: dpa
Aserbaidschan, Baku: Menschen nehmen an der Beerdigung eines Dreizehnjährigen teil, der beim Absturz eines Passagierflugzeugs in der Nähe des kasachischen Flughafens Aktau ums Leben kam. Foto: dpa

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Kommentare (5)

Lothar Schätzle

187 seit 15. Mai 2021

eigentlich muss man von glück reden das die maschine nicht in russland abgestürzt ist. sonst hätte niemand die maschiene oder überlebenden zu gesicht bekommen.

Klaus Kienzler

1482 seit 19. Mär 2019

So schrecklich das ist, es ist kein Einzelfall. Zum Beispiel 1980 "nur" bei Luftkampfübungen der NATO: Aerolinee-Itavia-Flug 870! Wir sollten uns nichts vormachen, dies wird immer wieder passieren wenn zivile Flugzeuge über/durch ein Kriegs- oder Manövergebiet fliegen. Eine Entschuldigung, was ja schon in Richtung Schuldeingeständnis geht, wird man sehr selten hören. Die Militärs auf der ganzen Erde stehen ja wohl über solchen , in ihren Augen "Kollateralschäden". Damit entschuldigt wohl jede Armee ihre Untaten gegenüber Zivilisten. Traurig ist es, dass solche Waffeneinsätze nichts an der Stimmung für Aufrüstung und Krieg ändert.


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