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Musik treibt Kalorienzähler in die Höhe

Das musikalische Kabarett im Kursaal mit Christoph Reuter bringt das Publikum zum Lachen, Mitmachen und Kalorienzählen. Dabei erklingen verschiedenste Musikgenres.  

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Klavierkabarettist Christoph Reuter verbrennt beim Auftritt Kalorien.  | Foto: Jürgen Scharf
Klavierkabarettist Christoph Reuter verbrennt beim Auftritt Kalorien. Foto: Jürgen Scharf
Christoph Reuter hat eine neue Diät erfunden: nicht mehr länger Low Carb, Paleo, Keto oder Mittelmeerdiät, sondern Abnehmen mit Musik. "Musik macht schlank! (außer manche)", mit diesem Schlankheitsprogramm gastierte der Berliner Pianist und Kabarettist am Donnerstag in der Reihe Kultur im Kursaal in Bad Säckingen.

Musik macht schlau, hat er bei seinem vergangenen Auftritt behauptet, der nächste könnte vielleicht heißen: Musik macht schön. Auf jeden Fall scheint sie für den gut aufgestellten Klavierentertainer ein Wundermittel zu sein.

Sein Musikkabarett ist alles andere als eine kalorienarme Magerkost, vielmehr ein locker vom Hocker, leichthändig und aufgeräumt serviertes musikalisches Menü in mehreren Gängen. Mehr als zwei stunden, live auf der Kursaalbühne, das sättigt schon und hinterlässt ein Wohlgefühl im Magen. Natürlich ist der Kalorienzähler auf dem Flügel da in die Höhe geklettert. Aber wie sagt doch Reuter, der in erster Linie aus dem Bereich Musik kommt: Beim Klavierspielen verbraucht man 200 Kalorien, mehr als beim Joggen im Büro. Und wie spielt Reuter Klavier? Fetzig. Viel Jazz, weil der mehr Kalorien verbrennt als Blues.

Der eloquente Klavierplauderer bringt Kalorien zum Hören, wechselt mal vom Piano zum Keyboard, bewegt sich stilistisch zwischen Elise (Beethoven) und Adeline (Ballade pour), interpretiert Bach ebenso cool wie Elton John, switcht zwischen Barock und Rock. Und er bringt die ganze Geschichte der elektronischen Musik von 1960 bis heute in einem Fünf-Minuten-Durchlauferhitzer vom Synthiepop über den House-Beat bis zum Techno-Groove auf die Bühne. Dazu schüttelt er "Aber bitte mit Sahne" ebenso locker aus dem Handgelenk wie "Es gibt kein Bier auf Hawaii".

Hauptsache Spaß! ist Reuters Motto. Und mit seinen launigen musikalischen Nummern und seinem Humor holt er das Publikum mühelos ab, das ihm bei den Mitmachnummern folgt und sich zur Musik bewegt. Motivation muss sein. So führt Reuter Dirigieren, Taktschlagen, Rascheln mit Bonbonpapier bis hin zum Kunstfurzen vor.

Zum Schluss holt er die Workshopgruppe bestehend aus drei Klassen des Scheffelgymnasiums, mit der er am Vormittag das Liedschreiben geübt hat, auf die Bühne. In Georg-Kreisler-Manier singen sie zusammen "Alles geht schief in der Weihnachtszeit". Neben im saß dabei der schwarze Kater Hiddigeigei, wohl, damit Reuter auch mal mit Samtpfoten spielt.

Ressort: Bad Säckingen

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