Mit Wollfäden die Strecke legen
Hermann Tilke plant Rennstrecken, auf denen auch Formel-1-Weltmeisterschaften gefahren werden.
Zuletzt bauten seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Strecke in Hanoi. Das ist die Hauptstadt des Landes Vietnam in Asien. Eigentlich sollten dort vor Kurzem berühmte Rennfahrer wie Sebastian Vettel und Lewis Hamilton um die Wette fahren. Doch wegen des Coronavirus ist gerade auch im Motorsport Pause angesagt.
Das Rennen in Hanoi fiel also aus. "Das schmerzt unheimlich, denn daran arbeiten viele Leute von uns", erzählt Hermann Tilke. So eine Strecke zu bauen, dauert mehrere Jahre. "In Hanoi ging die Arbeit vergleichsweise schnell", erzählt der Experte. Etwa anderthalb Jahre dauerte es. Teilweise leben die Fachleute während der Bauarbeiten sogar in der Nähe der Baustelle.
Und worauf kommt es bei einer guten Rennstrecke an? "Das ist ganz schwierig zu beantworten", sagt der Fachmann. Es hänge zum Beispiel davon ab, welche Art von Rennen dort stattfinden sollen. "Bei der Formel 1 muss man zum Beispiel darauf achten, dass man gut überholen kann, um spannende Rennen zu haben." Motorräder hingegen könnten praktisch überall überholen.
Am Anfang planen Hermann Tilke und sein Team die Strecken in der Regel an einem Modell. Das heißt, sie haben das Gelände nachgebaut und verkleinert vor sich. Manchmal legen die Planer auch Wollfäden in verschiedenen Farben über das Modell. Dann überlegen sie, wie die Strecke verlaufen könnte. "Fahren wir hier herum oder fahren wir dort herum", fragen sie sich dann.
Am Ende warten alle gespannt auf den ersten Start auf der neuen Strecke. Hermann Tilke sagt: "Wenn das erste Auto dann beim ersten freien Training auf die Strecke fährt und das Rennen am Sonntag gestartet wird, sind das immer Highlights."
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