Mit "Paulus" begeistert
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"Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu Schweigen unmöglich ist." Diesen Gedanken von Victor Hugo konnte man am Sonntag in der fast voll besetzten Kirche St. Martin in Staufen in die Realität eines Konzertes umgesetzt erleben. Der Kammerchor Staufen, der im vergangenen Jahr sein 40-jähriges Bestehen feierte, und das Kammerorchester Staufen unter der Leitung von Kerstin Bögner präsentierten das Oratorium "Paulus" von Felix Mendelssohn Bartholdy und dabei eine sehr überzeugende und berührende Realisierung musikalischer Möglichkeiten, die Bandbreite religiöser und zutiefst menschlicher Erfahrungen auszudrücken. Und das zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit, nachdem zwei Tage zuvor der Auftritt in der Kirchhofener Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt angestanden war.
Der Kammerchor ist zwar ein Chor von Amateuren, hat das sehr umfangreiche und anspruchsvolle Werk aber äußerst professionell dargeboten. Beispielhaft die dramatischen Tubachöre ("Weg, weg mit dem") und die tiefempfundenen Reflexionen ("Wie lieblich sind die Boten, die den Frieden verkündigen"). Eindrucksvoll war auch der intensive Kontakt der Sängerinnen und Sänger zur Dirigentin, die die Aufführung mit Hingabe leitete.
Die Solisten (Andrea Nübel, Luzia Ernst, Johannes Gaubitz, Clemens Morgenthaler) beeindruckten nicht zuletzt durch besonders schönen Duette (Bass und Tenor, Alt und Sopran). Das Orchester mit Konzertmeisterin Brigitte Täubl-Duftschmid begleitete engagiert und feinfühlig reagierend die "Reise" des Chores durch die Geschichte des Apostels Paulus, wie sie von Mendelssohn Bartholdy interpretiert wurde. Das Publikum zeigte seine Begeisterung mit lang anhaltendem Beifall.
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