Meisterliche Sammler
Eichhörnchen sortieren Nüsse nach Sorten. Eichelhäher können bis zu zehn Eicheln auf einmal transportieren. Und Spitzmäuse halten ihre Beute über Wochen am Leben. Fakten aus den Vorratskammern der Tiere.
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Indem es die Nüsse sortiert, sagt die Psychologin Lucia Jacobs. Sie hat mit ihrem Team die Eichhörnchen auf dem Gelände der Universität von Kalifornien getestet: Die Forscherinnen und Forscher gaben den Eichhörnchen Mandeln, Walnüsse, Haselnüsse und Pekannüsse – und stellten fest, dass die Tiere die unterschiedlichen Nüsse an verschiedenen Stellen vergruben. Da gab es nachher ein Lager für Haselnüsse, eines für Mandeln und so weiter. Lucia Jacobs ist überzeugt, dass diese Ordnung den Eichhörnchen hilft, ihre Vorräte wiederzufinden.
Genauso geschickt ist der Tannenhäher. Ein einzelner Vogel legt in einem Jahr bis zu 10.000 Verstecke unter der Erde an – und findet 80 Prozent davon wieder. Selbst wenn sich Samen und Nüsse unter einer Schneedecke verstecken. Noch hat niemand herausgefunden, wie der Tannenhäher das macht. Wer so viele Vorräte benötigt, muss natürlich früh anfangen: Von August bis Oktober sammeln die Tannenhäher ihre Lieblingsnahrung: Samen der Zirbelkiefer. Nachschub gibt es nämlich erst wieder im nächsten August, wenn neue Samen reif sind.
Auch ein Verwandter des Tannenhähers, der Eichelhäher, schafft Unglaubliches: Der 32 bis 35 Zentimeter große Vogel kann bis zu zehn Eicheln in seinem Kehlsack transportieren. Das ist eine ganze Hand voll. Der Eichelhäher versteckt das ganze Jahr über Nahrung, die gerade übrig ist. Mit dem Sammeln der Wintervorräte beginnt er ab August, wenn die Eicheln und Nüsse reif werden.
Auch Spitzmäuse haben ihre ganz eigenen Methoden, um Vorräte zu lagern. Sie lähmen ihre Beute (Insekten, Larven, Regenwürmer) mit Gift. So können sie einen Vorrat an lebendigem Futter anlegen. Die Spitzmaus hat aber noch einen anderen Trick, um den Winter gut zu überstehen. Um Energie zu sparen, schrumpft sie. Denn je kleiner ihr Körper ist, umso weniger Futter braucht sie. Trotz ihres Namens sind Spitzmäuse übrigens keine Mäuse, sondern Insektenfresser und mit Maulwurf und Igel verwandt.
Besondere Meisterinnen im Vorräte-Anlegen sind die Honigtopfameisen. Sie leben, anders als die anderen genannten Tiere, nicht in Europa, sondern vor allem in den USA und Australien. Was sie tun, klingt für uns Menschen ein bisschen gruselig: Bestimmte Arbeiterinnen im Ameisenstaat lagern so viel Honig in ihrem Körper ein, dass sich ihr Hinterleib wie eine Tonne aufbläht. Diese Tiere sind dann völlig unbeweglich und müssen von ihren Artgenossinnen versorgt werden. Wird aber im Ameisenstaat das Futter knapp, können die Speicher-Ameisen das eingelagerte Futter hochwürgen und andere Ameisen damit füttern.
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