"Mein Antrieb ist die soziale Ungerechtigkeit"
Gabriel Kurz (19) aus Ottenheim ist SPD-Mitglied.
aufgeschrieben von Emma Nentwig
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Seit etwa einem halben Jahr bin ich im Ortsverein der SPD Schwanau-Meißenheim. Zum einen finde ich, dass es sich gehört, sich irgendwo zu engagieren. Zum anderen bin ich politisch interessiert. Zwar war mein Vater zwei Jahre lang in der CDU im Ortsverein, aber meine Eltern sind mittlerweile eher unpolitisch. Mein Interesse an Politik begann in der achten Klasse, als wir Gemeinschaftskunde in der Schule hatte. Mit 16 war mir klar, dass ich in eine Partei eintreten will. Wenn man etwas erreichen will, bieten sich die etablierten Parteien an. Ich habe mir von allen die Grundsatzprogramme durchgelesen und auch mehrere Male den Wahl-O-Mat durchgeklickt. Letztlich stimmte ich am meisten mit der SPD überein. Zwar finde ich nicht alles gut, aber die Kunst der Politik ist es auch, Kompromisse einzugehen.
Im Ortsverein bin ich mit Abstand der Jüngste – die meisten sind über 50 – daher beschränke ich mich noch aufs Zuhören. Trotzdem bin ich auch Beisitzer im Vorstand. Momentan treffen wir uns etwa einmal im Monat und diskutieren über die aktuellen Probleme. Für den Wahlkampf planen wir schon aktiv, ich wirke da auch mit.
Nach meinem Abitur will ich Politikwissenschaften in Freiburg studieren. In dem Studium gibt es drei Fächer: Europa- und nationale Politik, internationale Politik und Politiktheorie. Was danach passiert, weiß ich nicht. In die Politik würde ich aber schon sehr gerne. Mein eigener Antrieb ist dabei eigentlich die soziale Ungerechtigkeit in Deutschland. Ich erlebe zum Beispiel Altersarmut auf dem Dorf. Das darf in einem so reichen Land wie Deutschland einfach nicht sein.
In meinem Umfeld merke ich schon so etwas wie Politikverdrossenheit. Meine Freunde sind kaum politisch interessiert, aber immerhin habe ich einige dazu gebracht, wählen zu gehen. Das große Problem ist, dass viele Jugendliche unsere Demokratie als etwas Selbstverständliches ansehen, aber das ist es nicht! Da reicht ein Blick auf die aktuelle Lage in der Türkei oder China. Das darf so nicht sein.
Natürlich ist das Internet eine gute Möglichkeit, sich zu informieren. Aber man sollte sich auch in anderen Medien orientieren und vor allem bei mehreren. Ich verfolge beispielsweise sowohl die junge Freiheit als auch Neues Deutschland auf Twitter und bilde mir aus vielen Quellen meine Meinung.
Wo ich mich in 20 Jahren sehe? Vielleicht als Minister, Sprecher oder im Ausland als Diplomat. Es wird auf jeden Fall etwas mit Politik zu tun haben."
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