Lonny Heß ist die beste Schneidergesellin in Freiburg
Sie hat nicht nur einen relativ seltenen Beruf, sondern ist darin auch noch außergewöhnlich gut: Lonny Heß, die nun ihre Lehre als Schneiderin beendet hat, ist in diesem Jahr die beste Gesellin der Kreishandwerkerschaft Freiburg.
Do, 19. Okt 2017, 11:05 Uhr
Freiburg
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Dabei hätten sich ihre Erwartungen zum Teil erfüllt, zum Teil aber auch nicht, so erzählt sie. "Ich hatte im Vorhinein viele Praktika gemacht", sagt sie und erklärt damit, warum sie im Großen und Ganzen während der drei Lehrjahre nicht überrascht wurde – sie wusste, was auf sie zukommt. "Klar, dann und wann hätte ich mir bei Einzelheiten gewünscht, noch mehr zu lernen. Aber besonders damit, dass ich in meinem Ausbildungsbetrieb ausschließlich Neuanfertigungen machen durfte, war ich sehr zufrieden."
Mit zwölf Auszubildenden war Lonny Heß’ Jahrgang ein ungewöhnlich starker, denn oft sind es nur vier bis sechs Schneiderlehrlinge, die im Bezirk der Kreishandwerkerschaft pro Jahr ihre Lehre beginnen. Schlussendlich ist Lonny Heß nun die Jahrgangsbeste der Kreishandwerkerschaft, nicht nur im Schneiderfach, sondern in allen Gewerken – mit der Abschlussnote 1,2 und 96 von 100 möglichen Punkten.
"Ehrgeizig war ich schon", sagt sie. Auf die Frage, ob sie sich auch als besonders talentiert empfindet, zuckt sie die Schultern und lächelt. Ihr Gesellenstück war ein Rock und eine Jacke – selbst entworfen und selbst genäht. Bei der Auswahl ihrer Gesellenstücke waren die Lehrlinge ziemlich frei, bestimmte Anforderungen mussten jedoch erfüllt, verschiedene Verarbeitungsweisen eingefügt sein.
Die Anliegen der "Stoffliebe"-Kunden und der Teilnehmer der Nähkurse, die der Laden anbietet, seien recht unterschiedlich. Manchen bringe das Schneidern Entspannung, manche wollten einfach – ganz pragmatisch – etwas wirklich gut Passendes zum Anziehen. Doch bei einem Wunsch seien sich alle einig: Sie hätten gerne ein Unikat.
Auch Lonny Heß näht sich heute viele ihrer Kleidungsstücke selbst. Dennoch sei die Arbeit im Stoffgeschäft nicht ihr Traumberuf. "Ich kann mir nicht vorstellen, ein Leben lang nur das zu nähen, was andere wollen", sagt sie. Die Modebranche und eventuell auch ein Studium, das in diese Richtung geht, reizten sie deshalb. Wichtig sei ihr aber, für den Alltag zu nähen: "Was man auf Laufstegen sieht, ist zwar Kunst, aber kaum im Alltag tragbar. Ich möchte tragbare Mode machen."
- Selbstversuch: Was man in einer Stunde lernen kann – Nähen
Kommentare
Liebe Leserinnen und Leser,
leider können Artikel, die älter als sechs Monate sind, nicht mehr kommentiert werden.
Die Kommentarfunktion dieses Artikels ist geschlossen.
Viele Grüße von Ihrer BZ