Der chinesische Schriftsteller und Regimekritiker Yan Lianke lässt in "Lenins Küsse" eine Art "Zirkus der Behinderten" auftreten. Endlich erscheint der preisgekrönte Roman auf Deutsch.
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Idylle der ganz anderen Art: In Yan Liankes Roman „Lenins Küsse“ wird ein chinesisches Dorf zur Enklave für Behinderte. Foto: dpa
Es ist eine Art "Zirkus der Behinderten", den der chinesische Autor Yan Lianke in seinem hochkomischen und tief berührenden 655-Seiten-Roman "Lenins Küsse" auftreten lässt. Unter den 197 Einwohnern des Dorfes "Shouhuo" – das meint die "Freude", auch die sexuelle, die der deutsche Übersetzer Ulrich Kautz indes mit einem etwas manierierten Kunstwort die "Freide" nennt, die "bittere Freude", das "schmerzliche Vergnügen", "des Lebens Lust und des Lebens Last" – befinden sich nicht weniger als 35 Blinde, 47 Taubstumme, mehr als fünfzig Einarmige und Einbeinige, außerdem ein reichliches Dutzend ...