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"Leidenschaft für Tatzentiere"

In Löffingen hat der Zoo und Freizeitpark "Tatzmania" eröffnet / Tiere und Fahrgeschäfte locken schon jetzt viele Besucher an.  

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Foto: Christa Maier

HOCHSCHWARZWALD. Nach einer über einjährigen Umgestaltungs- und Umbauphase hat vor einer Woche der Löffinger Zoo und Freizeitpark "Tatzmania" wieder seine Tore geöffnet. Die Eröffnung wurde sehnlichst erwartet: Gleich am ersten Tag strömten die Besucher und nahmen die neuen Attraktionen, die Safarierlebnis, Spaß und Erholung verbinden, in Augenschein und in Beschlag.

Der Park hat eine neue Leitung und ein neues Konzept; beides rechtfertigt nach Aussage von Betriebsleiter Patrick Hassler den etwas gewöhnungsbedürftigen Namen des neuen Schwarzwaldparks. Geschäftsführerin Isabel Braun sagt: "Der Name lässt unsere Leidenschaft für Tatzentiere erkennen." Auf drei Hektar Fläche wurde eine große Raubtieranlage mit Tigerpfad, Gehege und einer Quarantänestation eingerichtet. Für sieben Sibirische Tiger und vier Löwen stehen allein 2,7 der insgesamt 44 Hektar zur Verfügung. Von einer überdachten, 180 Quadratmeter großen Plattform aus, die auch mit Aufzug zu erreichen ist, hat man einen Überblick auf die beiden Gehege und die Teichanlage. Darunter befindet sich der mit einer dicken Hochsicherheitsverglasung von der Zuschauertribüne abgetrennte Showroom. 200 Personen können von dort gleichzeitig der Fütterung, dem Training oder der Beschäftigung durch Cheftierpfleger Christian Walliser oder durch einen der beiden weiteren Tierpfleger zuschauen.

Die neue Besitzerfamilie Braun, die den Steinwasenpark in Oberried betreibt, hat das gesamte Areal des früheren Schwarzwaldparks im April 2017 übernommen und sofort mit dem Umbau begonnen. Über ein Jahr lang wurde gebaggert, drainiert, gepflastert, betoniert, gezimmert und gepflanzt, um das völlig neue Konzept des einstigen Wildparks umzusetzen. Wer den Park aus früherer Zeit kannte, staunt, was sich alles in der Zeit des Umbaus getan hat. Einige Bereiche befinden sich noch in der Fertigstellung und sind daher abgesperrt. Zur Investitionssumme möchte sich der Parkbesitzer nicht äußern.

Der frühere Wildpark galt einmal als das Vorzeigeobjekt und touristischer Anziehungspunkt im Schwarzwald schlechthin und zählte jährlich 200 000 Besucher. 1968 wurde er von dem Bauunternehmer Leander Reichle offiziell eröffnet. Auf dem 44 Hektar großen Areal tummelten sich anfangs Wildschweine sowie Rot- und Damwild, ehe der Tierbestand nach und nach um Tierarten aus verschiedenen Erdteilen erweitert wurde. Unter dem Sohn des Besitzers, Ottfried Reichle, wurde die Einrichtung zu einem Wild- und Freizeitpark ausgebaut, jede Saison kamen neue Freizeitattraktionen hinzu. Großen Anklang fand die 1993 eingerichtete Falknerei und Greifvogelstation. Eine genaue Standorterklärung über seine Heimatgemeinde erübrigte sich für einen Löffinger in der Regel: "Aus Löffingen? Da ist doch der Schwarzwaldpark!" Der Park war über die Landesgrenze hinaus bekannt. Der Wechsel in der Geschäftsleitung und der geänderte Führungsstil brachte nicht den erwarteten weiteren Aufschwung. Im Gegenteil: In den vergangenen Jahren geriet der Park in heftige Kritik. Beschwerdebriefe erreichten auch die BZ-Redaktion, Kommentare im Internet fanden den Park zu teuer, zu ungepflegt, und die Fahrgeschäfte und Tiere in schlechtem Zustand.

Vor drei Jahren wurden Christian und Jan Walliser mit ihren Tigern und Löwen in Löffingen sesshaft. Auf einem über 5000 Quadratmeter großen Areal der ehemaligen Stadtsäge startete das Paar mit ihrem Raubtierhof. Nicht alle zeigten sich so begeistert wie Bürgermeister Tobias Link – er versprach sich touristische Synergieeffekte. Während Tierschützer überhaupt keine Tiere hinter Gittern sehen wollten, hatten einige Bürger Angst, dass die neben dem Waldbad untergebrachten wilden Tiere ausbrechen könnten. Nach einer Übergangszeit kam die Familie Braun ins Spiel.

Die Löwen gewöhnen sich

schon an ihr neues Reich

Die Besitzer des Steinwasen-Parks kauften das komplette Areal des Schwarzwaldparks mit Ausnahme des Hotels und einigten sich mit dem Ehepaar Walliser, dass diese mit ihren Tieren in den Park umziehen. "Ich bin total begeistert. Jetzt kann ich für mich und meine Tiere positiv in die Zukunft schauen", sagte damals ein deutlich erleichterter Christian Walliser gegenüber der Badischen Zeitung. Dass Löffingen nun eines der größten Raubtiergehege Europas hat, hätte sich vor wenigen Jahren noch niemand vorstellen können. Die Löwen sind bereits in den Park umgesiedelt und haben sich schon eingewöhnt. Die Tiger werden nach und nach in den kommenden Tagen umgesiedelt, damit sie sich langsam an ihr neues Reich gewöhnen. Beim Rundgang durch das großzügige Gelände begegnet man nicht nur Großkatzen, sondern auch Berberaffen, Bisons und Stachelschweinen, Kängurus, Wapitis, Wölfen und Zwergziegen. Geräuschvoller wird es in der Nähe des komplett neuen Spaßbereichs, wo die kleine Achterbahn African Spin, der Venture River, ein Kettenkarussell und der 38 Meter hohe Freefall-Tower zum Mitfahren oder -fliegen und das Savannen-Restaurant "Erongo" zur Einkehr einladen.

Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag von 9.30 Uhr bis 17.30 Uhr. Infos unter

http://www.tatzmania.com

Ressort: Kreis Breisgau-Hochschwarzwald

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Di, 14. August 2018: PDF-Version herunterladen

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