Lebendiges Licht
Wenn du nachts am Waldrand unterwegs bist, kannst du sie manchmal beobachten: kleine leuchtende Punkte, die durch die Luft schweben – Glühwürmchen. Aber wie erzeugen Lebewesen Licht und warum? .
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Nicht nur Glühwürmchen erzeugen eigenes Licht, auch Quallen, Fische oder Pilze. Man nennt diese Fähigkeit Biolumineszenz. "Bio" kommt aus dem Griechischen und bedeutet Leben. "Lumen" ist Latein und heißt Licht. Wir sprechen also von lebendigem Licht.
Ein besonders schönes Beispiel für Biolumineszenz kann man nachts auf der Karibikinsel Puerto Rico beobachten, genauer gesagt in einer Bucht mit dem Namen Moskito Bay. Mit jeder Wellenbewegung leuchtet das dunkle Wasser grün-blau auf. Grund dafür sind winzige Algen, die dort in riesiger Zahl vorkommen. Wenn sie durch Wellen äußerlich gereizt werden, beginnen sie zu leuchten. Meeresleuchten kann man mit viel Glück manchmal auch in Deutschland, an der Ost- und Nordsee, bewundern.
Überhaupt ist Biolumineszenz im Meer – und besonders in der Tiefsee – sehr verbreitet. 76 Prozent aller Meereslebewesen können selbst Licht erzeugen. Sie leben vor allem in Meereszonen, in die kaum oder kein Licht der Sonne mehr fällt. Dort kann man mit ein bisschen Licht ziemlich viel Aufmerksamkeit erregen. Viele Tiere nutzen Biolumineszenz, um Beute anzulocken.
Der Leuchtende Saugkrake zum Beispiel kann seine Saugnäpfe aufleuchten lassen. Das zieht winzige Ruderfußkrebse an, die direkt in seinen Mund schwimmen. Der große Laternenfisch hat unter den Augen ovale Flecken, die wie Taschenlampen aufblinken können. Mit diesen Scheinwerfern sucht er das Meer nach Beute ab. Andere Bewohner der Tiefsee setzen ihr Leuchten ein, um sich zu verteidigen. Der Vampirtintenfisch etwa kann eine Wolke aus Leuchtpartikeln ausstoßen, wenn er angegriffen wird. Die vernebelt dem Fressfeind die Sicht – und der Tintenfisch kann sich in aller Ruhe verstecken.
Bei anderen Lebewesen weiß man bis heute nicht, warum sie leuchten. Leuchtpilze zum Beispiel. Viele Arten leuchten tags und nachts. Beim Brasilianischen Leuchtpilz aber haben Forscherinnen und Forscher herausgefunden, dass er sein Licht tagsüber dimmt und erst wieder in der Dunkelheit hochfährt. Das spricht dafür, dass er mit seinem Leuchten etwas bewirken möchte. Eventuell lockt er Insekten an, die über ihn krabbeln und die Sporen aufnehmen, mit denen sich der Pilz fortpflanzt. Tragen die Insekten die Sporen fort, kann der Pilz sich so verbreiten.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf der ganzen Welt arbeiten daran, Biolumineszenz zu nutzen, um Licht ganz ohne Strom zu erzeugen – zum Beispiel für die Straßenbeleuchtung. In der französischen Kleinstadt Rambouillet südlich von Paris wurden zum ersten Mal Straßenlaternen aufgestellt, die dank biolumineszenter Bakterien leuchten.
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