Account/Login

Leben in einem Slum

Die elfjährige Naima ist in einer Armensiedlung in der indischen Millionenstadt Mumbai zu Hause  

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
1/3
sammelt Müll. Plastikflaschen, Batterien und Lumpen klaubt sie mit bloßen Händen aus dem großen Abfallberg. Danach sitzt sie mit anderen Müllsammlerinnen zusammen und sortiert die Wertstoffe. Die werden an einen Händler verkauft. Das ist eine mühsame Arbeit, und Naimas Mutter hat sich schon oft an den Händen verletzt, wenn sie in dem großen Müllberg herumwühlte. 60 bis 70 Rupien verdient sie damit pro Tag, das ist gerade einmal ein Euro. Doch Naimas Familie braucht das Geld. Sie leben in einem Slum in der indischen Millionenstadt Mumbai.

Der Slum heißt Malwani. Mehrere Zehntausend Menschen leben hier. Sie sind in den Slum gezogen, weil es auf dem Land nur noch schlechter bezahlte Arbeit gab. Die Menschen sind sehr arm. Geld für eine richtige Wohnung haben sie nicht, deshalb haben sie wie Naimas Familie einen Raum gemietet. Ein Slum ist wie eine kleine Stadt in der Stadt: Hier stehen schmale zweistöckige Häuser, aber auch Hütten aus Wellblech. In vielen kleinen Läden arbeiten Handwerker. Manche Händler verkaufen Obst, Fleisch oder Süßigkeiten. Es gibt sogar Friseure und Restaurants in einem Slum.

Die Menschen haben Strom, aber keinen Wasseranschluss in ihren Hütten. Naimas Mutter holt das Wasser zum Waschen und Kochen eimerweise von einer öffentlichen Wasserstelle. Wenn die elfjährige Naima auf die Toilette muss, geht sie zu dem Gemeinschaftsklo am Ende ihrer Straße. Das ist leider nicht sehr sauber. Ihre kleinen Geschwister haben keine Windeln, sie machen ihr "Geschäft" oft auf der Straße.

Naima hat noch vier Geschwister. Zusammen mit ihren Eltern wohnen also sieben Menschen in dem kleinen Raum. Hier stehen ein großes Bett und ein Schrank; es gibt eine Kochecke und sogar einen Fernseher. Naima und ihr größerer Bruder schlafen auf Decken auf dem Boden. Tagsüber wird alles säuberlich aufgeräumt, so dass genug Platz für alle ist. Naimas Vater geht jeden Tag in das Zentrum von Mumbai, um nach Arbeit zu fragen. Manchmal kann er auf den Baustellen arbeiten, manchmal aber kommt er ohne Geld nach Hause. Dann gibt es zu dem Reis nur wenig Kohl oder Bohnen.

Auch deshalb ist ein Apfel für Naima etwas ganz Besonderes. Vor kurzem hat sie einen bekommen – und nicht nur das: ein schönes neues Kleid dazu! Naima geht nämlich auf die Slumschule von Malwani. Die wird geleitet von der christlichen Hilfsorganisation "Helpers of Mary" (Die Helferinnen der Maria). Sie erhält Geld aus dem Ausland, zum Beispiel von Spendern aus Deutschland. Für die neuen Kleider für 120 Slumkinder haben Kinder in Gundelfingen ein Musical aufgeführt und dabei 300 Euro verdient. Eine Flötengruppe hat zudem weitere 700 Euro gesammelt, damit die Kinder von Malwani mehrere Male im Jahr einen Apfel essen können.

In der Slumschule bekommt Naima zwei Stunden am Tag Nachhilfe – in Englisch, Mathematik und Hindi. Das ist eine der Sprachen Indiens. Die Nachhilfe ist nötig, weil in den Schulklassen 60 bis 70 Kinder sitzen. Da ist es sehr schwer zu lernen. Außerdem hat Naima wenig Platz zu Hause, um ihre Hausaufgaben zu machen. Wer helfen will: "Wasser ist Leben", Tel. 0761/52406

Ressort: Neues für Kinder

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel