LEBEN AUF DEM BAUERNHOF: Wo es etwas länger dauert
B. ZETTIS KINDERSERIE (10): Familie Till vom Demeter-Hof
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Heinrich Till steht in Arbeitskleidung vor dem Stall und wartet auf seine Gäste. Eine Gruppe aus dem Kindergarten des Nachbardorfes Menzenschwand kommt auf den Bauernhof. Die Kinder wollen wissen, was das Besondere an einem Demeter-Hof ist. Freundlich begrüßt Heinrich Till jedes Kind mit Handschlag, dann gehen sie in den Stall. Mehr als 30 Kühe, ein Bulle und 25 Kälber wohnen mit zwei Säuen, einem Eber und 15 Ziegen in Heinrich Tills Ställen. Außerdem stapfen 20 Schweine im Freigehege durch den Schnee.
Auf einem Demeter-Hof fressen die Tiere kein künstliches Kraftfutter, und Heinrich Till macht keinen künstlichen Dünger auf das Gras, das die Tiere futtern. Der Käse und das Fleisch, die vom Hof verkauft werden, sind dann "Bio". Die Kinder aus Menzenschwand dürfen versuchen, eine Ziege zu melken. Was mit all der frischen Milch passiert, sehen sie in der Käserei des Hofes: Heinrichs Frau Christin zeigt ihnen die Arbeitsschritte, bis schließlich die großen Käselaibe im Keller liegen und reifen. Praktisch: Die Molke, die in der Käserei übrig bleibt, fressen die Schweine sehr gerne.
Überhaupt benutzen die Tills fast alles, was auf dem Bauernhof entsteht – sogar die Kuhfladen. Die sind nämlich eine wichtige Energiequelle für die nachwachsenden Pflanzen. Deshalb müsse es auf jedem Demeter-Hof auch Rinder geben, erklärt Heinrich Till. Der Bauer sagt, er möchte die Natur schützen, indem er sie nutzt. Dafür nutzen Demeter-Bauern das Wissen aus früheren Jahrhunderten. Der Stand des Mondes ist bei der Aussaat wichtig und eine Mischung von vielen verschiedenen Pflanzen auf den Feldern und Wiesen. Aus manchen Pflanzen stellt Till Mittel her, die dann auf die Wiesen gespritzt oder zum Kompost gegeben werden.
Bei so einer Arbeitsweise dauert alles ein bisschen länger. Die Kühe auf dem Hof von Heinrich Till geben zum Beispiel weniger Milch und die Schweine wachsen langsamer, weil sie kein Kraftfutter bekommen. Ein Demeter-Bauer muss deswegen mehr Geld ausgeben als andere Bauern, bis zum Beispiel ein Ziegenkäse fertig ist. Dafür schmeckt der zumindest den Kindern aus Menzenschwand gut, als sie ihn zum Abschied probieren.
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