LEBEN AUF DEM BAUERNHOF: Cola und Fanta geben Milch
B. Zettis KinderSerie (7): Familie Schwär hält in St. Peter Kühe
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Wie kommt die Milch von der Kuh ins Glas? Das kann man auf dem Schönbachhof von Bauer Konrad Schwär und seiner Frau Monika prima sehen. Sie halten 28 Milchkühe mit rot-weiß geflecktem Fell und lustigen Namen. Sie heißen zum Beispiel Cornelia oder Gucci, es gibt auch eine Fanta. "Und wir hatten auch schon mal eine Cola", erzählt Monika Schwär. Natürlich geben die beiden keine Limonade, sondern Milch wie die anderen Kühe auch. Und das geht so: Wenn eine Kuh Nachwuchs bekommt, bildet ihr Euter Milch. Die braucht das Kalb als Nahrung. Die Kuh gibt aber viel länger und mehr Milch als das Kalb braucht: Bis zu 35 Liter am Tag, sagt Konrad Schwär, das Kalb trinkt aber nur fünf Liter. Was übrig bleibt, nehmen die Bauern.
Das ist nicht immer gleich viel, denn mit der Zeit produziert das Euter automatisch weniger Milch. Das Junge frisst immer mehr Gras, Heu und Schrot, wenn es größer wird, und braucht nicht mehr so viel Muttermilch. Damit die Kühe trotzdem möglichst lange viel Milch geben, werden sie regelmäßig gemolken und bekommen gutes Futter. Die Rinder auf dem Schönbachhof dürfen zudem den ganzen Sommer über auf die Weide. Sie fressen nur Grünzeug. Trotzdem ist ihre Milch weiß. Das macht das Eiweiß darin.
Die Kühe haben auch mal Urlaub vom Milchgeben: Sechs Wochen, bevor das Junge auf die Welt kommt, werden sie nicht mehr gemolken, sondern geschont. "Denn in der Zeit wächst das Kälbchen am meisten", sagt Monika Schwär. Sie und ihr Mann melken die Kühe immer selbst. Die haben es nämlich lieber, wenn Leute, die sie kennen, an ihr empfindliches Euter gehen. Gemolken wird heute nicht mehr mit der Hand, sondern mit einer Absauganlage. Die wird an die gesäuberten Zitzen angestöpselt und zapft die Milch aus dem Euter. Durch eine Leitung und über einen Filter gelangt sie in einen gekühlten Tank. Wenn sie zu warm gelagert wird, verdirbt sie und wird sauer. Jeden zweiten Tag kommt ein Lastwagen von der Molkerei und holt die Milch ab. Dabei wird geprüft, ob die Temperatur stimmt und etwas drin schwimmt, was nicht rein gehört. Zudem wird geprüft, wie viel Fett, Eiweiß und Milchzucker sie enthält. Denn die Molkerei zahlt die Bauern nicht nur danach, wie viel Milch sie liefern, sondern auch, wie gut die ist.
Konrad Schwär findet, dass die Molkerei zu wenig zahlt. Das finden auch viele andere Milchbauern in der Region. Deswegen demonstrieren sie immer wieder. Sie sagen, dass es mehr kostet, die Milch herzustellen, und sie zu wenig verdienen, um davon leben zu können. Schwärs leben auch vom Verkauf der Kälber und von Gästen, die bei ihnen Ferien machen. Außerdem haben sie Wald und eine kleine Schnapsbrennerei. Die stammt wie ihre alte Wassermühle noch aus der Zeit, als sich die Höfe im Schwarzwald selbst versorgen mussten.
Bevor die Molkerei die Schönbachhof-Milch in Flaschen und Tüten abfüllt, wird sie gefiltert und kurz erhitzt, damit sie länger hält. Man kann sie auch direkt von der Kuh trinken, erklärt Monika Schwär. "Es könnten aber Keime drin sein, die Durchfall machen." Der nächste Teil von "Acker, Kuh & Co." erscheint in vier Wochen. Alle Folgen unter www.bzetti.de