Adventszeit
Landfrauenvereine im Südschwarzwald zeigen Ideenreichtum
Adventskränze binden – das ist der Klassiker. Landfrauen im Südschwarzwald beschäftigen sich in der Adventszeit aber auch mit anderem.
Sa, 30. Nov 2024, 7:00 Uhr
Bonndorf
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"Wir stellen zwischen 80 und 100 Kränze für den Verkauf her", berichtet Vorsitzende Eva Jost, Vorsitzende der Landfrauen Wellendingen. Verkauft werden die Kränze im Vorfeld der besinnlichen Wochen am Adventsmarkt der Wellendinger Landfrauen. Adventskränze zu binden ist mit Arbeit verbunden: Dafür seien jeweils um die 20 Frauen bis zu drei Abende beschäftigt, sagt Eva Jost. "Meistens machen wir es so, dass sich die älteren Frauen bereits am Nachmittag treffen, um das Reisig vorzurichten. Am Abend werden die Kränze von den jüngeren Mitgliedern gebunden." Doch seien beim Basteln nicht nur Landfrauen tätig – auch fleißige Nichtvereinsmitglieder helfen gerne mit, da sie Spaß am Basteln und Freude am Zusammensein hätten.
Bei den Weihnachtskränzen setzen die Landfrauen Wellendingen auf Vielfalt. So wird zum Beispiel nicht nur mit Tannenreisig geschafft, sondern auch mit Gartenmaterialien wie Buchsbaum, Efeu und Thuja. "Viele aus dem Dorf kommen auf uns zu, fragen uns, welche Materialien wir für die Kränze brauchen und bringen uns diese aus ihren Gärten – das ist schon echt toll", freut sich Eva Jost über die Unterstützung. Auch der Förster halte Reisig für die Damen bereit. Man brauche eben seine privaten Quellen, scherzt die Vorsitzende. Auf dem Markt könne man dann zwischen dekorierten Kränzen, Türkränzen und Rohlingen entscheiden. "Das machen wir für die, die Spaß am dekorieren haben."
Das Geld, das die Landfrauen einnehmen, wandert in die Vereinskasse. Damit werden Seniorennachmittage und die Seniorenfasnet finanziert, berichtet Eva Jost. "Mit dem Geld können wir Musiker und Technik bezahlen." In kleinem Rahmen würde man durch Einnahmen des Adventsmarkts auch Besuche von Vorträgen bezahlen, denn dass die Mitglieder so etwas selbst zahlen müssen, möchte Eva Jost vermeiden.
Auch die Bonndorfer Landfrauen basteln im Advent nicht – doch hat das bei ihnen einen anderen Grund. Vorsitzende Lydia Güntert berichtet, dass nicht mehr genug Mitglieder zum Basteln zusammenkommen. "Um etwas auf die Beine zu stellen, müssten mindestens 20 Frauen mitmachen – das schaffen wir nicht mehr." Das sei der Tatsache geschuldet, dass viele jüngere Mitglieder beruflich Schicht arbeiten und daher – trotz genügend aktiver Mitglieder – kein Termin gefunden werden kann, an dem genügend Frauen Zeit haben. "Die einen arbeiten morgens, die anderen mittags und andere nachts – da sind zusätzliche Bastelrunden der Landfrauen nicht stemmbar", sagt Güntert.
Zuletzt hätten die Bonndorfer Landfrauen in der Pandemiezeit Weihnachtliches hergestellt. Für ihre Mitglieder richteten einige Frauen kleine Weihnachtstüten mit einem Schokonikolaus und Mandarinen. Auch hätte man sich schon zu einem gemeinsamen Weihnachtsfrühstück getroffen oder Schnitzeljagden für Kinder ausgerichtet. Kam es zu Erlösen, wurden diese gespendet – beispielsweise an einen Kindergarten.
Im Advent gebastelt wird bei den Albtäler Landfrauen nicht – dafür aber organisiert, berichtet Heike Bischoff, eine der Vorsitzenden des Vereins. Seit knapp 40 Jahren veranstalten die Landfrauen ihren traditionellen Weihnachtsmarkt in der Albtalhalle. "Wir haben jährlich zwischen 22 und 28 Stände von tollen Hobbybastlern", sagt Heike Bischoff. Dabei handelt es sich um handwerklich begabte Personen aus der Region. Bei ihrer Auswahl der Stände würden die Landfrauen stets darauf achten, Abwechslung ins Programm zu bringen und neuen Werkelnden eine Chance zu geben. "Das Angebot an unserem Weihnachtsmarkt ist Querbeet: von Holzarbeiten, über Gestricktes und selbstgemachte Geldbörsen bis hin zu klassischen Gestecken." Neben der Kuchentheke, die Heike Bischoff schmunzelnd als das Aushängeschild ihres Vereins betitelt, gibt es auch einen Mittagstisch sowie einen Außenbereich mit einer Raclettehütte, Grillwürsten und Waffeln.
Ein Teil der Einnahmen des Weihnachtsmarktes sowie der Ladies-Night der Landfrauen wird gespendet. Dabei würden sie ihren Blick meistens in die Region richten und aktiv überlegen, wer Hilfe braucht. So hätten sie im vergangen Jahr für den abgebrannten Kindergarten im Albtal gespendet.
"Auch Familien, die sich in einer Notsituation befanden, haben wir schon unterstützt oder eine Freiburger Kinderklinik", sagt Heike Bischoff. Doch auch für den Verein soll etwas übrig bleiben. So würde man beispielsweise zusammen Eisessen gehen, das Schwimmbad besuchen oder eine Bildungsfahrt mit Einnahmen der Vereinskasse finanzieren. Für wen in diesem Jahr gespendet wird, kann Heike Bischoff Stand jetzt noch nicht sagen: "Wir überlegen noch."
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