Künftig 58 Euro fürs Deutschlandticket
Das Deutschlandticket wird zum Jahreswechsel 18 Prozent teurer. Dadurch soll das Modell langfristig gesichert werden – allerdings fehlen derzeit noch finanzielle Zusagen des Bundes.
Das Ticket gilt seit Mai 2023. Es berechtigt bundesweit zur Fahrt in allen Bussen und Bahnen des Nah- und Regionalverkehrs, nicht aber in Fernzügen. Das Ticket ist als Abonnement gedacht, kann aber monatlich gekündigt werden. Gekauft werden kann es bei den Verkehrsunternehmen vor Ort und bei der DB.
Der Preisanstieg um neun Euro nannte Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) einen schwierigen Kompromiss – angesichts der unterschiedlichen Strukturen von Stadtstaaten und Flächenländern. "Aber das Ergebnis ist im Rahmen geblieben: Der Preis ist für die Kundinnen und Kunden immer noch attraktiv", so Hermann. Sein Parteikollege Krischer sagte: "Wir haben uns bewusst für die 58 Euro entschieden, um eine Kostendeckung hinzubekommen. Das ist nicht zu viel und aber auch nicht zu wenig." Saarlands Mobilitätsministerin Petra Berg (SPD) erklärte, dass es auch bei anderen Fahrkarten Erhöhungen gebe. "Wir erwarten nicht, dass Menschen jetzt wirklich in großen Scharen aus dem ÖPNV wechseln."
Verbraucher- und Sozialverbände äußerten Kritik. "Ein Sprung auf 54 Euro wäre in Ordnung gewesen, ein Sprung auf 58 Euro kommt mir zu hoch vor", sagte Pro-Bahn-Chef Detlef Neuß der Rheinischen Post. "Wenn die Reisendenzahlen wegen zu hoher Kosten runtergehen, haben wir nichts gewonnen." Eine Untersuchung im Auftrag des Bundes und der Länder prognostiziert, dass bei einer Erhöhung um zehn Euro zehn bis 21 Prozent der Kunden abspringen könnten. Für eine Preiserhöhung um neun Euro wurden keine Szenarien berechnet.
Teurer werden auch die vergünstigten Varianten des Deutschlandtickets. Das Jobticket für 34,30 Euro soll ab Januar 40,60 Euro monatlich kosten. Studierende sollen 34,80 anstelle von 29,60 Euro zahlen. Der neue Preis soll für sie aber erst zum Wintersemester 2025/2026 gelten.
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