Kreativität in all ihren Facetten
"Do it your self": Der Freiburger Jugendkunstparkour 5.0 an drei Veranstaltungsorten.
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"Do it your self", so das Motto des Jugendkunstparkour 5.0, der sich auch dieses Jahr wieder zum Ziel gesetzt hat Kreativität in all ihren Facetten zu fördern und sichtbar zu machen. Das Besondere daran ist nicht nur die Offenheit der kostenlosen Angebote, sondern auch die Arbeit des jungen Organisationsteams, das monatelang diskutierte, entwickelte und plante. Eine Plattform, die auch anderen Mut macht sich zu zeigen: So präsentierten elf junge Leute vom Projekt Make:Art® eine Werkschau ihres Stücks "Freiflug-Anything Can Happen", das im Rahmen einer Jobcenter-Maßnahme entstand (Regie: Lucie Morin, Premiere am 13.9., 20 Uhr, Südufer). Im Fellmantel stolziert ein schwadronierender Seher im Stuhlkreis herum und philosophiert mit bedeutungsschweren Gesten über die Freiheit. Aus dem Zuschauer-Rund lösen sich immer wieder verzückte Mitspieler, die ihm buchstäblich an den Lippen kleben. Ein skurriles und sehr gut gespieltes Setting frei nach Aristophanes Komödie "Die Vögel", das jäh von einer Schulszene abgelöst wird: "Kinder aufgepasst!" blökt die gestrenge Lehrerin und doziert über die Schönheit der Freiheit entlang der Modalverben müssen, können und wollen. Auch hier ist das Auditorium denkbar fremdbestimmt… Nach einer kurzen Umbaupause verwandelt sich das Südufer in eine Disco: Zu wummerndem Rave-Sound und Stroboskop-Effekten wirbeln und pflügen die sieben Akteure des Tanzateliers (Leitung: Karolin Stächele) ekstatisch wie die Derwische durch das Publikum, bis sie sich Kopfhörer aufsetzen und selbstvergessen in Lichtspots wiegen. Komplexe Bodenfiguren, kraftvolle Gruppenchoreografien, individuelle Bewegungssprachen in ganz unterschiedlichen Tempi – eine beeindruckende Collage darüber, was Musik bedeutet und mit Körpern macht.
Beeindruckend sind auch Vielfalt und Qualität von Gemälden, Skulpturen und Installationen, die dann bei der Vernissage "Junge Kunst" in Galerie 1 und Pfeilerhalle im E-Werk zu sehen waren. Viele entstanden in den Ateliers von Jiikke Ligteringen, Gisi Kinsky, Eva Richter, Cecilia Kaiser, Fritz Boogie und Jürgen Oschwald; es wurden aber auch Exponate eingereicht. Da gibt es exquisite Müllmode aus Fahrradschläuchen, Plastiksäcken oder Kaffeekapseln, filigrane Gebilde aus aufgeblasenen Einmalhandschuhen und Feinstrumpfhosen, es wird auf Pappe, Holz oder Landkarten in ganz unterschiedlichen Stilen und Techniken gemalt und gesprüht. Mittendrin lesen junge Autorinnen von der Schreibcouch des Literaturbüros aus ihrem Geschichtenband "Keine Wolken im Schrank", den sie eigenhändig auf einem japanischen Risograph gedruckt haben. Mit einer ungewöhnlichen Inszenierung unter der Regie von Stefan Mensing geht es in der Kammerbühne weiter: "Schönheit", so der Titel dieses Bilderbogens, der sich fast ohne Worte, dafür mit ungeheurer Präsenz, Intensität und Expressivität um Ästhetik und Begehren dreht. Da gibt es Fotos magersüchtiger Models, wogende Menschentürme mit Masken, ein Tanzsolo mit faszinierender Körperbeherrschung, Catwalk mit hauchfeinen Brüchen, Leidenschaftlichkeit alleine und als Objekt vieler – stark! Den Abschluss machten fünf Bands (Nikedo, Icarus, Stomping Chihuahuas, The Black Boxx und General Confusion) im Innenhof des Kulturparks und ein Poetry Slam (Moderation Sergio Schmidt).
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