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"Kommt seine Zeit? Wieder?"

Großmeister, Bürgerschreck, Bewahrer: Zum 110. Geburtstag fällt Paul Hindemith in der öffentlichen Wahrnehmung zwischen alle Stühle.  

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Natürlich wurde im Hindemith-Jahr 1995 vielerorts , vor allem in Deutschland und in den USA, aber auch in London, Paris, Wien und Tokio, mit zahlreichen Konzert- und Opernaufführungen, Symposien und Ausstellungen an den großen Musiker erinnert, aber von seinem 100. Geburtstag am 16. November nahm zumindest die fremdsprachige Auslandspresse keinerlei Notiz. Dabei galt Hindemith neben Schönberg, Strawinsky und Bartók als einer der Klassiker der Neuen Musik, als der bedeutendste deutsche Komponist der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Auch hier zu Lande fanden sich die Würdigungen zumeist nicht auf den vorderen Seiten der Feuilletons, und wenn doch trugen sie Titel wie "Wo der kontrapunktische Wurm kreucht" (Die Zeit) oder "Die unwiderstehliche Uninteressantheit eines Großmeisters der modernen Musik" (Frankfurter Rundschau). Wie erklärt sich diese Abwertung des nach dem Kriege meistaufgeführten modernen Komponisten 50 Jahre später?
Vielleicht wäre in der Tat sein Ruf heute besser, wenn er, wie der englische Publizist Bayan Northcott im Londoner "Independent" meinte, 1945 gestorben wäre. Man kennte dann nur den Hindemith der 20er-, 30er- und frühen 40er-Jahre: Denjenigen, der nach der skandalumwitterten ...

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