Großbritannien
Klopp nach Meisterschaft mit Liverpool: "Ich hab gestern Abend zu viel geweint"
Trainer Jürgen Klopp führt den FC Liverpool erstmals seit 30 Jahren wieder zum Titelgewinn in der Premier League: "Ich bin völlig überwältigt. Ich hätte nie gedacht, dass sich das so anfühlt."
dpa
Fr, 26. Jun 2020, 21:16 Uhr
Fussball International
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"Ich hab gestern Abend zu viel geweint", scherzte Klopp dann am Freitag, "ich war zu emotional. Ich habe Glück, in diesem Verein zu sein, wenn sowas passiert. Ich bin so glücklich, dass ich ein Teil davon bin." Das emotionale Tränen-Video wurde nach dem Gewinn der Meisterschaft in England ein Internet-Hit und rührte die Fans. Später tauchte ein weiterer Clip auf, in dem der Meistermacher ausgelassen tanzt und dabei von den Spielern angefeuert wird.
In der Heimatstadt der Beatles wird der Kult um Klopp durch solche Ereignisse nur noch größer. Zu sagen, der gebürtige Stuttgarter, der 1986 in Freudenstadt sein Abitur machte, ist der beliebteste Fußballtrainer auf der Insel, das ist keine gewagte Behauptung. Und seit Donnerstagabend hat der Trainer wohl endgültig Legendenstatus in der 128-jährigen Vereinsgeschichte des ruhmreichen FC Liverpool. Der 19. Meistertitel, der erste seit 30 Jahren, ist und bleibt untrennbar mit dem Namen Jürgen Klopp verbunden.
Den Fans, die in der Nacht – trotz der Conoravirus-Krise und Warnungen der Stadt und des Trainers – zu Tausenden mit Feuerwerk und Fahnen am Stadion Anfield gefeiert hatten, ist allerdings noch wichtiger, dass Liverpool den Titel im kommenden Jahr verteidigt. Denn mit dem 20. Titel würde man wieder mit dem ungeliebten Rekordmeister Manchester United gleichziehen.
Der langjährige Liverpool-Profi Jamie Carragher rechnet mit weiteren Trophäen. "Ich glaube nicht, dass ein Titel für Jürgen Klopp und seine Mannschaft genug ist, so viel Energie, wie die haben", sagte er und lobte den Trainer. "Er schafft es, etwas Besonderes zu zaubern, und Liverpool-Fans lieben ihn. Man kann sehen, wie sehr sie hinter all dem stehen, was er getan hat."
Schon bevor Liverpool im vergangenen Jahr die Champions League gewann, galt Klopp in Anfield als Identifikationsfigur. Seit seinem Amtsantritt im Oktober 2015 ging es zunächst langsam, aber dann doch sicher bergauf. In weniger als fünf Jahren formte er die Reds zu einem Weltklasse-Team – eine "spektakuläre Wiederbelebung", wie es der britische Fernsehsender BBC nannte.
Klopp sei fantastisch und verkörpere alles, wofür der FC Liverpool stehe, schwärmte die Vereinsikone Sir Kenny Dalglish. "King" Kenny, der als Spieler und Trainer so ziemlich alles mit dem Club gewann, war 1990 der letzte Meistercoach der Reds. Als einer der ersten gratulierte er seinem sichtlich gerührten Nachfolger per Liveschalte im Fernsehen – und hatte dabei selbst feuchte Augen.
"Dieser Titel ist für dich", so Klopp. "Er (Kenny) hat 30 Jahre darauf gewartet. Und er ist auch für Stevie." Ex-Kapitän Steven Gerrard trug das rote Trikot von 1998 bis 2015 und galt als absolute Identifikationsfigur. Er gewann die Champions League mit den Reds, die Meisterschaft aber nicht. "Die Jungs bewundern euch", säuselte Klopp in Richtung von Dalglish, Gerrard, Graeme Souness und anderer Liverpool-Ikonen. "Es ist einfach, die Mannschaft zu motivieren, wegen eurer großartigen Geschichte."
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