Praktische Tipps für Schule, Ehrenamt und Beruf
Zertifikat für 18 Schüler aus neun Schulen im Landkreis: Als Mentoren helfen sie im Sportunterricht – und auch in Vereinen.
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
"Ich spiele viel Basketball und schwimme gerne", erzählt der 13-jährige Finn Schweizer. Finn besucht die Realschule am Giersberg in Kirchzarten und wurde von seinem Sportlehrer angesprochen, ob er nicht am Schulsportmentorenprogramm teilnehmen möchte. "Am Anfang hatte ich Angst vor der neuen Situation", sagt der Siebtklässler. Es sei ungewohnt, im Mittelpunkt zu stehen, um etwa ein Spiel anzuleiten, denn dabei gebe es viel zu beachten: Ist das Spielmaterial vorhanden? Hört die Gruppe aufmerksam zu? Sind die Regeln einfach und klar erklärt? "Durch das Mentorenprogramm habe ich viele neue Anreize und Ideen für Sportspiele bekommen", sagt Finn.
Nach einer Initiative des Kultusministeriums werden seit 1994 Schulsportmentoren ausgebildet, in Baden-Württemberg ungefähr 900 im Jahr. Umgesetzt werden die Lehrgänge von den staatlichen Schulämtern. Jürgen Schlegl ist Mitglied im Regionalteam Sport des Schulamts Freiburg – der 48-Jährige ist zuständig für die hiesige Schulsportmentorenausbildung.
18 Schüler aus neun Schulen, von Neuenburg bis Löffingen, hätten am Schulsportmentorenprogramm teilgenommen, sagt Schlegl, der auch Lehrer an der Zaduna-Schule in Kirchzarten ist. Die Ausbildung dauere 24 Schulstunden, die auf drei Tage verteilt würden, und richte sich an 13- bis 15-jährige Schüler. Sie erfolge unabhängig von einer bestimmten Sportart. Ausgelegt sei das Programm vor allem auf Haupt-, Real- und Gemeinschaftsschulen. "Wir haben das Ziel, die Schüler zu ermutigen und zu befähigen, Verantwortung im Bereich des Sports zu übernehmen", erklärt Schlegl. In der Ausbildung erhalten die Schüler praktische Tipps. So lernten sie beispielsweise die Organisation von Schulturnieren oder das Ausüben eines Klammergriffs als Hilfestellung beim Turnen.
Die ausgebildeten Schüler sollen Lehrkräfte unterstützen, den Schulsport mitgestalten und eigene Projekte übernehmen. Auch im außerschulisch Bereich könne die Ausbildung nützlich sein, sagt Schlegl. Zum Beispiel als Vorbereitung für den Weg zu einer ehrenamtlichen Tätigkeit im Verein oder als Orientierung, wenn man sich beruflich für Sportpädagogik interessiere.
Der Leiter des Regionalteams Sport, Bernd Adler, verleiht den Schülern die Zertifikate für die erfolgreich abgeschlossene Mentorenausbildung. "Es ist etwas Besonderes, was ihr hier macht", sagt er den Schülern. Laut Adler entwickelten die Teilnehmer neben fachlicher Kompetenz vor allem Selbstbewusstsein und lernten, in die Verantwortlichkeit für sich und andere hineinzuwachsen. Marlene Müller besucht die neunte Klasse der Realschule am Giersberg. "Ich mache seit acht Jahren Geräteturnen und bin auch sonst sehr sportlich aktiv", erzählt die 15-Jährige. Eine der Aufgaben für Mentoren an ihrer Schule sei es, die Spielkiste mit Frisbees, Federball- oder Tennisschlägern der großen Pause zu beaufsichtigen. Als sie ihrem Trainer vom Mentorenprogramm erzählte, habe er ihr angeboten, auch im Verein mehr Verantwortung zu übernehmen. Seitdem hilft sie als Co-Trainerin aus, wenn jemand krank wird. In der Schule möchte sie eine Turn-AG leiten. "Ich muss die Einzelheiten noch mit unserem Rektor besprechen, aber ich würde mir das Zutrauen und hoffe, dass es klappt", sagt sie. Finn und Marlene planen, einen Parcours-Turntag zu veranstalten.
Kommentare
Liebe Leserinnen und Leser,
leider können Artikel, die älter als sechs Monate sind, nicht mehr kommentiert werden.
Die Kommentarfunktion dieses Artikels ist geschlossen.
Viele Grüße von Ihrer BZ