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Versorgung

Kartoffeln auf Knopfdruck: Regionale Erzeugnisse aus dem Automaten

Hofladen war gestern: Landwirte in der Region wollen in Zukunft heimische Produkte im Automaten anbieten. So möchten sie sich einen neuen Vermarktungsweg erschließen.  

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Appetitlich anzuschauen: Gemüsekisten in einem Hofladen. Doch Berufstätigen fehlt oft die Zeit, zu normalen Öffnungszeiten einzukaufen. Foto: dpa

Rund um die Uhr Milch, Gemüse oder Brot kaufen zu können, und das auch noch frisch vom Bauernhof – diese Möglichkeit wollen einige Landwirte in der Region in Zukunft bieten: Mit Hilfe von Automaten, in denen hofeigene Erzeugnisse angeboten werden, soll so ein neues Vermarktungsprinzip etabliert werden. Welche Möglichkeiten dies bietet, aber auch welchen Aufwand eine solche Einrichtung darstellt, erklärten Experten des Landratsamtes Breisgau-Hochschwarzwald an einem Informationsabend in Buchenbach.

Einen Gesamtüberblick gab Helga Kunkel vom Beratungsdienst Endverkauf Südbaden. "Die Herkunft der Lebensmittel ist in der Gesellschaft heutzutage viel mehr zum Thema geworden", sagte die Referentin. "Es ist vielen Menschen wichtig, gesund einzukaufen und das auch nach außen hin zu zeigen." Diesen Trend könnten Landwirte nutzen, indem neue Formen der Vermarktung in ihrem Betrieb Einzug hielten – wie der Automatenverkauf.

Damit lasse sich besonders gut auf das Bedürfnis der Kunden eingehen, zeitlich unabhängig einzukaufen, erklärte Kunkel. Das sei auch eine Reaktion auf die verlängerten Öffnungszeiten von Supermärkten. Außerdem bedeuteten solche Automaten einen deutlich geringeren Personalaufwand. "Natürlich muss so eine Maschine auch bestückt und gewartet werden", räumte Kunkel ein. "Aber die Arbeitszeiten sind flexibler." Schnell wurde jedoch klar, dass mit all den positiven Auswirkungen auch viel Aufwand verbunden ist. Bevor ein solcher Automat eingerichtet werden kann, sollte sich der Betrieb überlegen: Wer sind die Kunden? Welche Produkte sollen angeboten werden? Anhand dieser Fragen kann entschieden werden, ob beispielsweise ein Kühlsystem eingerichtet werden muss und welche Verpackungen für die Produkte nötig sind.

Standortwahl ist entscheidend

Weil es sich dabei um Lebensmittel handelt, herrschen strenge Vorschriften. Dies betonte auch Elke Zimmermann: Sie arbeitet im Bereich Lebensmittelüberwachung des Landratsamtes. "Allgemein gilt: Das Lebensmittel muss sicher sein", sagte sie. Will heißen: Der Erzeuger muss viele, oft kostspielige Verpflichtungen eingehen, um für Hygiene, richtige Kennzeichnung und Abfalllagerung zu sorgen.

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Entscheidend bei der Planung eines Automaten sei auch die Standortwahl. Um einen möglichst großen Gewinn erzielen zu können, sollte dieser verkehrsgünstig liegen, Parkmöglichkeiten und Zugang zu Strom und Wasser müssen vorhanden sein. Doch auch hier gibt es Einschränkungen. Mit Hans Hörl konnte dafür ein baurechtlicher Fachmann herangezogen werden. Ob die Einrichtung eines Automaten verfahrensfrei ist oder ein Bauantrag benötigt wird, kann aber auch er nicht eindeutig beantworten.

Eine Förderung wäre möglich

Nach eigener Recherche bei verschiedenen Behörden war ihm schnell klar: Es fehlt noch ein entsprechendes Verfahren. "Wenn es ernst wird, fragen Sie ihre Baurechtsbehörde", riet Hörl. Und selbst wenn eine Baugenehmigung eingeholt werden muss: Der Bauherr sei dann wenigstens auf der sicheren Seite. Denn alle Gesetze würden in dem Fall von der Behörde geprüft, für deren Einhaltung sonst der Bauherr verantwortlich ist.

Ein solches Projekt hat durchaus auch die Chance auf einen finanziellen Zuschuss der öffentlichen Hand. Martin Seng aus dem Fachbereich Landwirtschaft des Landratsamtes erklärte, wie dieses Förderprogramm funktioniert. "Zuerst muss man einen Förderantrag stellen", sagte Seng. Wichtig sei dabei besonders ein gutes Investitions- und Marketingkonzept. Endgültig über einen Zuschuss entschieden werde schließlich in der sogenannten Antragsbewerbungsrunde.

Sind alle diese Hürden genommen, kann die Vision schließlich in die Tat umgesetzt werden. Die Experten waren sich einig: Lebensmittelautomaten könnten eine Attraktion werden, neue Kundengruppen anziehen, Arbeit einsparen – und dem Verbraucher eine neue Art des Einkaufens ermöglichen.

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Ressort: Kreis Breisgau-Hochschwarzwald

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