Jubiläumsmatinee begeistert Publikum

Ein besonderer Geburtstag verlangt besondere Ereignisse: Mit einer sehr gut besuchten Matinee haben die Oberweierer Blasmusiker ihr 100-jähriges Bestehen gefeiert. Zu Gast war eine japanische Geigerin.  

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Die japanische Geigerin Yuki Kuwano   | Foto: Bettina Schaller
Die japanische Geigerin Yuki Kuwano Foto: Bettina Schaller
100 Jahre Musikverein Oberweier (MVO): Dieses besondere Ereignis hat den Veranstalter veranlasst, die Bühne von ihrem gewohnten Platz an der Ostseite der Halle kurzerhand an die Südseite zu verlagern. Das Publikum bildete einen Halbkreis um das Orchester. Mit der Fledermaus-Ouvertüre eröffnete das Blasmusikorchester unter Leitung von Adam Kalbfuß den musikalischen Morgen. Zuvor gab der Vorsitzende Rainer Moser einen Rückblick auf die Entstehungsgeschichte des Musikvereins, der 1925 von Mitgliedern des Gesangsvereins gegründet worden war.

Dieser bestand schon seit 1899 und die örtliche Presse titelte: "Unser Ort hat einen Musikverein". Zuvor waren der Sportverein (1910) und die Feuerwehr (1900) gegründet worden. Letztere feiert in diesem Jahr unter dem Motto "OberWir" gemeinsam mit dem MVO sein 125-jähriges Bestehen. Bereits mit der Gründung am 28. Januar 1925 hatte der Musikverein 120 Mitglieder und Oberweier genau 1000 Einwohner. Der MVO war in einer Zeit des politischen Umbruchs, aber auch der besonderen Musikwelle der 1920er-Jahre gegründet worden, wie Moderator Max Bühler einleitend zum Musikprogramm wissen ließ.

Doch nicht die 20er-Jahre bestimmten das Programm der Matinee. Johann Strauss (Sohn), in diesem Jahr wäre er 200 Jahre alt geworden, galt das Musikspiel. Max Bühler führte das Publikum ideenreich und informativ durch die musikalische Präsentation des Walzerkönigs. Deshalb durfte auch der Kaiser-Walzer nicht fehlen – Kaiserin Sissi stattete dem Hof des deutschen Kaisers Wilhelm damals einen diplomatischen Besuch ab, um die österreichisch-ungarische Beziehung zu stabilisieren. Bravo-Rufe gab es nicht nur für den majestätischen Tanz. Dass das Orchester gut eingespielt ist, ist kein Wunder: Dirigent Adam Kalbfuß hält seit 46 Jahren den Taktstock in der Hand und weist den Oberweierer Instrumentalisten musikalisch den Weg.

Stolz darauf zeigte sich Rainer Moser in seiner Ansprache. "Stolz sind wir auch auf uns selbst, unsere Vergangenheit und wir sind gespannt auf unsere Zukunft", so Moser. Immerhin begrüßte er an diesem Vormittag fünf Nachwuchsmusiker bei ihrem ersten Auftritt in den Reihen des Orchesters. Mit seiner Ankündigung, dass die Zuhörer "leichte, beschwingte und kraftvolle" musikalische Momente erleben werden, hatte er nicht zu viel versprochen.

Kontrastierend zu Walzer und Polka und den Kompositionen von Strauss präsentierte Adam Kalbfuß mit einer musikalischen Meditation aus Thaïs von Jules Massenet eine Reise der inneren Einkehr. Die Violinistin Yuki Kuwano aus München begleitete das Orchester.

Einen Stimmungswechsel erlebte das Publikum danach mit Strauss’ Tritsch-Tratsch-Polka und dem Fackeltanz Nr.1 von Giacomo Meyerbeer, der mit seiner Komposition einen Wechsel von der Musik der Donaumonarchie zur Grande Opera aus Frankreich vollzog. Majestätisch kam das Orchester daher, und die tragende Musik unterstrich den feierlichen Anlass der Matinee. Die Polowetzer Tänze von Alexander Porfirjewitsch Borodin bildeten den Abschluss des musikalischen Morgens in der Waldmattenhalle. Im Anschluss öffnete das Heimat-Museum für die Besucher die Sonderausstellung "125 Jahre Feuerwehr".
Schlagworte: Adam Kalbfuß, Johann Strauss, Rainer Moser
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