Infektionsforschung
"Jedes Virus hinterlässt Spuren"
Ian Lipkin gilt als findigster Virusjäger der Welt: Wenn jemand auf dem Planeten den rätselhaften Erreger, der seinen Patienten befallen hat, partout nicht aufstöbern kann, ruft ihn zur Hilfe. Ein Interview.
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Am Wochenende besuchte der Amerikaner die Konferenz der deutschen und österreichischen Gesellschaft für Virologie an der Uniklinik Freiburg. Michael Brendler sprach mit ihm über die Jagd nach unbekannten Erregern und deren unterschätzte Rolle bei der Entstehung menschlicher Krankheiten.
BZ: Herr Professor Lipkin, Sie bekommen jedes Jahr zehntausend Proben aus aller Welt zugeschickt. Warum scheint es eine so große Kunst zu sein, ein kleines Virus zu identifizieren?Lipkin: Zunächst einmal, weil man gar nicht weiß, ob man wirklich nach einem Virus suchen muss. Es lässt sich anhand der Symptome häufig schwer unterscheiden, ob es Viren oder Bakterien sind, die beispielsweise für eine Gehirnhaut- oder Lungenentzündung verantwortlich sind. Hinzu kommt, dass es keinen simplen Labortest gibt, der mir nach einer Stunde sagt: Hier ist dieses Virus oder jenes Bakterium am Werk. In der Regel wartet zunächst einmal harte ...