Japans Regierung bricht ein Tabu
Erstmals meidet ein Premierminister den Besuch des Yasukuni-Schreins und entschuldigt sich für Nippons Kriegsschuld.
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TOKIO. 65 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg hat die japanische Regierung mit einer umstrittenen Tradition gebrochen: Am Jahrestag der japanischen Kapitulation besuchte am Sonntag erstmals kein Minister den Yasukuni-Schrein in Tokio, in dem auch als Kriegsverbrecher verurteilte Soldaten geehrt werden. Stattdessen entschuldigte sich Ministerpräsident Naoto Kan bei einer Gedenkveranstaltung für die Rolle Japans während des Weltkriegs.
Rechte und Nationalisten äußerten sich über diesen "Traditionsbruch" empört. Einige Parlamentarier, darunter auch der frühere Premier Abe, besuchten zwar den umstrittenen, kriegsverherrlichenden Yasukuni-Schrein. Die Mitglieder der jetzigen Regierung sowie Kaiser Akihito und Kaiserin Michiko jedoch mieden diesen ...