Interviews, Historisches und Plaudereien
Anderen Menschen dabei zuhören, wie sie übers Leben und die Welt diskutieren oder ganz praktische Tipps geben: Podcasts können lehrreich, entspannend und unterhaltsam sein. Ein paar Empfehlungen.
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Wenn zwei Menschen Bücher lieben, also wirklich sehr lieben, und sich die Zeit nehmen, über diese Liebe zu reden, kommt so ein Juwel wie der Podcast Blauschwarzberlin zustande. Maria-Christina Piwowarski und Ludwig Lohmann haben beide als Buchhändler gearbeitet und sind bekannte Größen im Berliner Literaturbetrieb. Seit 2018 setzen sie sich einmal im Monat zusammen, öffnen eine Flasche Grauburgunder und sprechen im Podcast über ihre jüngsten Lektüren. Das sind nie Bücher, die auf den Bestsellerlisten stehen oder gerade Booktok erobern. Piwowarski und Lohmann verführen zu Entdeckungen abseits des Mainstreams, sie lesen divers und wild, über Länder-, Zeit- und Genregrenzen hinweg, sie sagen, wenn ein Buch sie nicht gepackt hat, und sie schwärmen fundiert und mit Herzenswärme von denen, die sie berührt haben. Man lernt viel über Literatur und nimmt immer einen Tipp mit – mindestens.
Wenn zwei mehr oder weniger prominente Menschen sich hinsetzen und weitgehend ohne Struktur einmal in der Woche über die Dinge, die so in der Welt passieren, reden, nennt man das gemeinhin einen Laberpodcast. Es gibt kein klares Konzept, aber immer was zu sagen. Das kann ordentlich schief gehen oder aber ganz hervorragend funktionieren wie bei "Talk ohne Gast". Die Comedians Till Reiner und Moritz Neumeier labern sich seit nun knapp acht Jahren durch ihren Podcast. Weil sie dabei ihren sarkastisch-zynischen Witz aus der Stand-up-Comedy mit dem Weltgeschehen und persönlichen Erlebnissen paaren, hört man den beiden gerne zu. Das alles hat vor allem unterhaltenden Charakter, man kann dabei also gut putzen, Auto fahren oder die Wäsche aufhängen.
Wenn im Podcast "Deutschland 3000" ein Gast angekündigt wird und der erste Reflex ist "Och nee, nicht der/die schon wieder" – dann weiß man, dass die Folge Pflicht ist. Denn die Journalistin und Moderatorin Eva Schulz hat die Gabe, in ihren gut einstündigen Interviews eine Seite von ihren Gästen zum Vorschein zu bringen, die man so oft noch nicht kannte. Sie lädt dabei querbeet ein – von Pop bis Politik, von der Basketballerin Satou Sabally über den Politiker Kevin Kühnert bis zum Entertainer Joko Winterscheidt. In jeder Folge, sagt Eva Schulz, lerne sie im Gespräch auch etwas über sich selbst. Ein Effekt, den der übrigens auch gut für ältere Kinder ab 14 geeignete Podcast oft auch auf die Zuhörenden hat.
Treffen sich zwei Historiker und reden miteinander. Mit dieser Idee sind Richard Hemmer und Daniel Meßner seit nunmehr fast zehn Jahren erfolgreiche Podcaster, sie haben ein Buch geschrieben und gehen auf Tour. In "Geschichten aus der Geschichte" erzählen sie sich Geschichten aus der Geschichte – und der eine weiß nie, was der andere sich ausgesucht hat. Da geht es mal ins Budapest des frühen 20. Jahrhunderts zum Erfinder des Kugelschreibers. Mal ins Herzogtum Bayern 1400. Es kommen Promis wie Athanasius Kircher vor, einer der bekanntesten Universalgelehrten im 17. Jahrhundert. Und es werden so manche historische Zusammenhänge leicht verständlich, gern auch mit witziger Note erzählt. Unterhaltsam und gleichzeitig enorm lehrreich.
Alice Hasters und Maximiliane Haecke kennen sich seit der fünften Klasse. Die beiden Freundinnen machen ebenfalls einen Laberpodcast, der allerdings durch eine Menge Gehalt besticht. Sie beschäftigen sich mit aktuellen kulturellen und gesellschaftlichen Phänomenen, es geht um Rassismus, Sexismus, Feminismus, aber auch um den Urlaub mit Kind oder die Technik des Manifestierens – um alles also, was zwei Frauen Mitte 30 in diesen Zeiten so umtreibt. Weil Hasters und Haecke schon so lang miteinander befreundet sind, wirkt das Gespräch immer vertraut, einfach gerade so, als säße man mit zwei guten Freundinnen im Café und quatschte sich durch die Themen. Es wird gelacht, diskutiert, oft durch die popkulturelle Brille geschaut und immer was Neues gelernt. Zum Beispiel in der Folge über Gossip, also Tratsch, und seine Ursprünge. Wohlfühlpodcast mit Mehrwert.