Gutes Benehmen
Interview mit Benimm-Trainerin: "Freundlich sein kommt besser an"
Benimm dich! Das habt ihr sicher auch schon mal zu hören bekommen. Offenbar ist gutes Benehmen wichtig. Gudrun Weichselgartner-Nopper aus Stuttgart gibt sogar Benimm-Kurse für Kinder. Was man da lernt, hat sie Sonja Zellmann erzählt.
Sa, 25. Sep 2021, 6:12 Uhr
Neues für Kinder
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Nopper: Freundliche Menschen kommen besser an bei anderen Leuten. Wenn man so schaut, wer Klassensprecher oder wer zu Kindergeburtstagen eingeladen wird, sieht man, dass das meist die Kinder sind, die freundlich mit anderen umgehen und Rücksicht auf andere nehmen. Nicht die Rüpel, die nur auf sich schauen.
BZ: Was gehört außer Freundlichkeit noch zu gutem Benehmen?
Nopper: Nun, wenn man zum Beispiel richtig Spaghetti essen kann, ist das natürlich schöner, als wenn man die so reinzieht, dass es spritzt. Es ist auch nicht schön, wenn jemand mit offenem Mund kaut. Ältere Kinder sollten auch wissen, dass man Autoritätspersonen wie Lehrer siezt.
BZ: In Ihren Kursen spielen Sie immer einen Kindergeburtstag durch...
Nopper: Ja, denn jeder kennt das, und viele haben schon erlebt, dass sie sich bei so einem Fest mal unwohl gefühlt haben. Zum Beispiel, wenn das Geburtstagskind sagt, dass das Geschenk, das man mitgebracht hat, blöd ist, oder die Feier langweilig. Die Kinder lernen, dass es wichtig ist, auf eine Einladung zu antworten, also klar ab- oder zuzusagen, und sich am Ende der Feier zu bedanken. Sie lernen, wie man Servietten faltet, und dass es toll aussieht, wenn man noch ein Blümchen mit auf den Tisch stellt. Wir reden auch darüber, was man sagt, wenn einem das Essen nicht schmeckt, ohne den Gastgeber zu verletzen.
BZ: Was raten Sie da?
Nopper: Als Gast muss man grundsätzlich nicht alles, was man denkt, auch äußern. Eine gute Regel ist: Was mir gefällt, sage ich, was ich doof finde, behalte ich für mich. Wenn es zum Beispiel Kürbissuppe gibt und man sie nicht mag, kann man sagen: Die Kürbissuppe riecht gut, aber ich selbst bin einfach nicht so der Kürbisfan.
BZ: Gibt es gutes Benehmen bei Streit?
Nopper: Ja, natürlich. Man muss ja nicht alles richtig finden, was andere machen, aber auch beim Streiten macht der Ton die Musik. Da sollte man ebenfalls versuchen, höflich zu bleiben und möglichst freundlich zu sagen, was man anders sieht. Es ist aber auf jeden Fall wichtig, für seine Meinung einzustehen.
BZ: Und wie ist es mit der Handynutzung? Gibt es da auch eine wichtige Regel?
Nopper: Ich finde es sinnvoll und höflich, dass man, wenn mehrere zusammen sind, miteinander redet und nicht aufs Handy schaut. Die Kinder in meinen Kursen sehen das übrigens meist auch so. Denn gerade nach den Lockdowns freuen sie sich, dass sie ihre Freunde wieder "richtig" treffen können.
Kommentare
Liebe Leserinnen und Leser,
leider können Artikel, die älter als sechs Monate sind, nicht mehr kommentiert werden.
Die Kommentarfunktion dieses Artikels ist geschlossen.
Viele Grüße von Ihrer BZ