Führung mit Museumsleiterin
Interesse an den Bauarbeiten im Hans-Thoma-Museum in Bernau
Mi, 03. Juli 2024, 18:00 Uhr
Bernau
Die Renovierungsarbeiten im Hans-Thoma-Museum in Bernau gehen voran. Den Stand können Interessierte bei einer Führung von Museumsleiterin Margret Köpfer erleben.
In dem Karl Hauptmann gewidmeten Raum sind sowohl der Boden als auch die Wände fertig, einschließlich der Fensterverbauungen. "Tageslicht ist Gift für eine Bildergalerie", erklärt die Museumsleiterin dazu. Deshalb werden in den beiden Räumen der Dauerausstellungen von Thoma und Hauptmann alle Fenster zu Wänden verbaut. Und aus diesem Grund sind auch die Oberlichtfenster im Dach, abgesehen von ihrer Renovierungsbedürftigkeit, alle entfernt worden. Durch die neuen Lampen ist der Lichteinfall nun genauestens steuerbar. Das sei auch wichtig, wie die Gäste erfahren, weil etliche Leihgeber für die Wechselausstellungen darauf eigens ihr Augenmerk richteten.
Bei den Oberlichtern hatte am 3. April die Bautätigkeit begonnen, wobei der Ausstellungsbetrieb eingeschränkt weitergeführt wurde. Die Arbeiten waren zügig vorangekommen. Der Farbton der statt der Oberlichter eingebauten Hölzer wurde heller gewählt als das übrige Holz, um ein der ursprünglichen Bauweise angeglichenes Bild zu erzeugen.
Alle Arbeitsgänge werden, auch jetzt, da der Ausstellungsbetrieb ruht, in Abschnitten erledigt. Bodenleger und Maler, die praktischerweise auch im realen Leben Nachbarn sind, geben sich jeweils die Tür in die Hand. Eine Herausforderung stellt nach wie vor die Unterbringung der Gemälde, Exponate und auch der Stellwände dar. Die teilweise recht großen Exponate der Preisträger mussten ohne Ausnahme im Archiv im Keller untergebracht werden. Die Werke von Hans Thoma lagern teilweise ebenfalls im Archiv, teilweise aber auch im Hauptmann-Raum. Margret Köpfer hat vorausschauend bereits im Vorfeld sortiert, was in die Dauerausstellung kommen wird und was letztlich im Archiv bleibt, um nicht noch mal alles in die Hand nehmen zu müssen.
Sogar die einzelnen Aufhängungen hat Köpfer akribisch beschriftet, um später nicht jede Schnur wieder neu ausmessen zu müssen. Da natürlich für die neuen Böden auch alle Stellwände abgebaut werden mussten, werden diese nun quasi von Raum zu Raum umgelagert – dorthin, wo gerade nicht gebaut wird. Hier waren und sind die Bauhofmitarbeiter eine unschätzbare Hilfe. Auch den alten Boden im Thoma-Raum haben sie entsorgt.
"Da haben wir regelrecht Archäologiestudien betrieben", meint Margret Köpfer. Der Boden hatte immer geknarzt, und es stellte sich heraus, dass es durch lockere Spanplatten Verwerfungen gegeben hatte. Unter dem Bodenbelag kam ein altes Parkett zum Vorschein, unter diesem wiederum der ursprüngliche Dielenboden.
Dieser Raum wird nun ab Mitte nächster Woche einen gänzlich neuen Bodenaufbau bekommen, wie Rolf Dannenberger vom Herrischrieder Handwerksbetrieb Dannenberger erläuterte. Insgesamt hatte der 32 Jahre alte Sisalboden in den Räumen inzwischen wirklich ausgedient. Bei dem Versuch einer Reinigung hätten sich die Naturfasern im Rahmen des Trocknungsvorgangs zusammengezogen, und es wären überall Fugen entstanden.
Interessiert beäugten die Besucher ein Stückchen des neuen Vollholzparketts und ließen sich von Dannenberger genauestens dessen Verarbeitung erklären.
Da sich aufgrund der Probleme, die sich beim Unterboden des Thoma-Raumes aufgetan haben, die Arbeiten etwas länger hinziehen werden als gedacht, bleibt das Museum noch bis zum 16. Juli geschlossen. Am 17. Juli soll es, zunächst mit den Räumen von Hauptmann und Thoma, wiedereröffnet werden. Zuvor wird es aber am Sonntag, 14. Juli, um 11 Uhr nochmals eine Baustellenführung geben. Dabei kann man auch anhand etlicher Fotos den Baufortschritt detailliert nachvollziehen.
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