In Stresssituationen Fehler ausschließen
LEUTE IN DER STADT: Marco Zipfel ist Freiburgs erster Absolvent der Ausbildung zum Notfallsanitäter und fährt nun für die Malteser.
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Notfallsanitäter oder Rettungsassistent? Für die meisten macht das wohl keinen Unterschied, solange im Ernstfall jemand zur Stelle ist. Marco Zipfel darf sich seit vergangener Woche Notfallsanitäter nennen. Am Dienstag hat er die letzte Prüfung abgelegt – und damit als erster in Freiburg die dreijährige Ausbildung abgeschlossen. Die gibt es erst seit 2014: Da trat das Notfallsanitätergesetz in Kraft, mit dem die Ausbildung zum Rettungsassistenten reformiert wurde. Die Ausbildungsdauer wurde um ein Jahr verlängert, ein Anspruch auf Vergütung eingeführt und die Berufsbezeichnung in Notfallsanitäter geändert. Die bisherigen Rettungsassistenten können sich weiterbilden lassen. Denn ab 2021 soll das alte Berufsbild endgültig abgelöst werden.
"Der Notfallsanitäter soll die Lücke zum Notarzt schließen", erklärt Sebastian Gutmann, Praxisanleiter beim MalteserHilfsdienst in Freiburg. Allerdings sei noch nicht klar, wie weit die Kompetenzen der Notfallsanitäter tatsächlich reichen sollen, das werde momentan auf Bundesebene noch ausdiskutiert. Grundsätzlich sollen sie, anders als bisher Rettungsassistenten, nicht nur in akut lebensbedrohlichen, sondern auch in anderen Notfallsituationen die Versorgung übernehmen dürfen, wenn noch kein Notarzt zu Stelle ist. Deswegen werden in der Ausbildung nicht nur medizinische Fachkompetenzen vermittelt, sondern auch Kommunikationsfähigkeiten oder juristisches Hintergrundwissen geschult.
Dafür lernte Zipfel blockweise in der Berufsfachschule, im Josefskrankenhaus und auf der Wache bei den Maltesern. Die Idee sei, eben gelernte Themen im nächsten Block direkt praktisch umsetzen zu können. Zipfel erzählt, er habe im Krankenhaus unterschiedliche Stationen kennengelernt und dort, anders als etwa Praktikanten, "klare Aufgaben und Pflichten gehabt".
Bei den Maltesern sei er anfangs nur zusätzlich zu zwei ausgebildeten Kräften mitgefahren, habe aber schon vieles selbst machen dürfen. Mit der Zeit sei auch mehr Verantwortung hinzugekommen. Zipfel hatte 2007 nach dem Abitur zwar bereits ein Freiwilliges Soziales Jahr bei den Maltesern absolviert und anschließend länger als Rettungssanitäter gearbeitet. Da er dabei aber hauptsächlich Krankentransporte gefahren war, sei der Einsatz im Rettungswagen trotz einiger Vorkenntnisse eine Herausforderung. Schon wegen der technischen Geräte und des Equipments sei das komplexer als im Krankenwagen. Auch arbeite man häufig in Stresssituationen und müsse dann Fehler ausschließen und gut im Team zusammenarbeiten. Dass er das kann, muss Zipfel auch sofort unter Beweis stellen: Nur wenige Minuten nach dem Gespräch mit der BZ wird in der Rettungswache bereits Alarm geschlagen, ein Einsatz ruft, und Zipfel verlässt mit seinem ehemaligen Ausbilder unter Blaulicht den Hof.
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