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Brasilien

In Rio de Janeiro warnt eine Handy-App vor Schießereien

BZ-Plus Rio ist eine der gewalttätigsten Städte der Welt. Millionen Brasilianer checken deshalb täglich eine App, die Schießereien lokalisiert und meldet – etwa so, wie andere Menschen eine Wetter-App nutzen.  

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Gespaltene Stadt: Vorne Rios Favelas, hinten das prosperierende Zentrum.  | Foto: Kristin Bethge
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Gespaltene Stadt: Vorne Rios Favelas, hinten das prosperierende Zentrum. Foto: Kristin Bethge
Robson dos Santos, Uber-Fahrer, schließt seinen Kleinwagen auf, klippt sein Handy an das Armaturenbrett und öffnet eine App mit dem Namen OTT, deren Symbol: Megaphon und Gewehrkugel. Santos räuspert sich und spricht ins Mikro "Guten Abend OTT, Robson hier, fahre in Sao Cristóvão los. Irgendein Vorkommnis?" Mit Vorkommnis meint Robson dos Santos: Schießerei. Santos startet den Motor, blickt angespannt durch die Frontscheibe in die Dämmerung, auf den Stau, bis es aus dem Lautsprecher knarzt: "Negativo, negativo".
Auf dem Weg durch das nächtliche Rio de Janeiro kommen wir uns vor wie im Kriegsgebiet. Immer wieder krächzt es aus Santos’ Lautsprechern: "Achtung, OTT informiert, Schusswechsel." Santos ändert auf dem Navigationsgerät seine Route. Früher wusste jeder, wo es gefährlich war und wo nicht. "Heute", sagt er mit einem mutlosen Lächeln, "ist ganz Rio gefährlich." Deshalb verlässt er sich auf die App.
Die Kriegsstimmung macht vielen Brasilianern Angst
Rio de Janeiro ist eine der gewalttätigsten Städte der Welt. Vergangenes Jahr starben hier 6695 Menschen durch Gewalt, allein im März 2019, als wir mit Santos unterwegs waren, gab es 770 polizeilich erfasste Schießereien. 632 Menschen wurden 2017 von Querschlägern getroffen, 67 Menschen starben dabei, darunter ...

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