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In Freiburg wird aktuell ein Drama für die ARD gedreht

In der Stadt wird zurzeit wieder einmal ein Spielfilm fürs Fernsehen gedreht, der möglicherweise auch in den Kinos und auf Festivals gezeigt wird: „Der Weg nach Padulim“ – so der Arbeitstitel – ist ein Drama um Eltern, die sich nach der Trennung um ihr Kind streiten.  

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Am Freiburger Set: vorne (v. links) di... Mirow, Roman Knizka und Walter Kreye   | Foto: R. eggstein
Am Freiburger Set: vorne (v. links) die Schauspielerinnen Annika Blendl und Sabine Wegner mit Regisseurin Annette Friedmann, hinten (v. links) die Schauspieler Sebastian Mirow, Roman Knizka und Walter Kreye Foto: R. eggstein

Die Mutter will aus beruflichen Gründen mit dem sechsjährigen Sohn wegziehen. Um das zu verhindern, entführt der Vater den eigenen Sohn. Gedreht wird in Freiburg bis 11. September.

Schauspieler Walter Kreye, bekannt aus zig Fernsehproduktionen (unter anderem war er vier Jahre lang Hauptdarsteller in der ZDF-Krimiserie "Der Alte"), sucht sich ein schattiges Plätzchen im Garten der Zähringer Villa mit Pool, denn es ist heiß wie überall in diesen Tagen. Der 76-Jährige spielt in "Der Weg nach Padulim" den Großvater des sechs Jahre alten Viktor (Maximilian Sterk). Dieser Opa Klaus kann Schwiegersohn Jiri (Roman Knižka) nicht leiden und hält im Kampf um Viktor bedingungslos zu seiner Tochter Lisa (Annika Blendl) – anders als seine Frau Uta. Die wird gespielt von Sabine Wegner, die auch im wirklichen Leben Kreyes Frau ist und nicht zum ersten Mal mit ihm vor der Kamera steht: "Beim letzten Mal war ich seine Geliebte und Maren Kroymann seine Ehefrau", sagt Wegner und lacht.

Drehbuchautorin Annette Friedmann ist erstmals bei einem Spielfilm auch für die Regie verantwortlich. Die Idee zum Drehbuch habe sie schon 2004 gehabt, damals erlebte sie den Streit eines Paares um das gemeinsame Kind – der Vater habe die besten Absichten gehabt, es nicht in den Konflikt mit reinzuziehen. "Er wurde dann aber mürber und mürber und fasste irgendwann den Plan, sein Kind zu entführen." Das Kind habe am Ende miterleben müssen, wie der eigene Vater verhaftet wurde. Friedmann versucht, im Film beide Perspektiven gleichermaßen zu berücksichtigen: die des Vaters, der weiterhin für sein Kind da sein will, und die der Mutter, die plant, mit dem Kind wegzuziehen, weil sie beruflich woanders durchstarten will.

Diesmal ist Freiburg im Film auch wirklich Freiburg

Produziert wird das Drama vom SWR und den Firmen Eikon Media Stuttgart und Studio-TV-Film aus Berlin. Die baden-württembergische Filmförderung MFG steuert 550 000 Euro bei, einen ähnlichen Betrag bringt der Sender ein. Durch die Produzenten und Hauptgeldgeber war klar, dass in Baden-Württemberg gedreht werden würde. Sie habe ein Haus im Wald gesucht, möglichst am Wasser, etwas verwunschen und nicht so arg renoviert, sagt Regisseurin Friedmann. Gefunden hat Location Scout Matthias Erbacher einen Ort in Freiamt, zirka 25 Kilometer von Freiburg entfernt. Dort wurde seit 7. August gedreht, nun ist die Crew nach Freiburg weitergezogen. Das Einfamilienhaus in bester Zähringer Hanglage ist im Film das Haus der Großeltern. Weitere Drehorte in der Stadt sind eine Wohnung in der Wiehre und ein Spielplatz.

Freiburg ist im Film tatsächlich Freiburg. Das ist nicht selbstverständlich, oft muss eine Stadt als Kulisse für eine andere erhalten. So hat der SWR hier 2011 Szenen für einen Ludwigshafener "Tatort" mit Ulrike Folkerts gedreht, ein Stuttgart-"Tatort" entstand 2016 in der Messe. Freiburg musste auch schon für Frankfurt oder Hamburg herhalten. Der Berliner Hauptdarsteller Knižka lernt Freiburg, was Wetter und Essengehen betrifft, von der besten Seite kennen. Mit den Gassen mit Kopfsteinpflaster wirke die Stadt liebevoll und fein – das, kombiniert mit den vielen lässigen Studenten, gefalle ihm.

Eine, die die Filmteams unterstützt, wo es nur geht, ist Kristina Müller von der zur Freiburger Wirtschaftsförderung FWTM gehörenden "Film Commission" (früher: "Location Office"). Sie gibt Tipps für Drehorte, hilft bei Drehgenehmigungen, der Vermittlung von Unterkünften und der Suche nach Produktionsbüros. Sie habe viele Anfragen, die Nachfrage habe zugenommen. Längst vorbei seien die Zeiten, als Freiburg bloß lieblich-pittoreske Kulisse für romantische Komödien wie "Ein Mann zum Vernaschen" war. "Wenn man wo gut und problemlos drehen kann, dann spricht sich das rum in der Filmwelt." Ausgestrahlt werden soll das Drama Ende 2019 oder 2020 in der ARD.

Ressort: Freiburg

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Do, 23. August 2018: PDF-Version herunterladen

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