Historische Porträts zeigen das Leid in den elsässischen NS-Psychiatrien
Die Medizinhistorikerin Lea Münch hat anhand von fünf Biografien die elsässische Psychiatrie in der Zeit des Nationalsozialismus erforscht. Diese Schicksale geben Einblick in ein perfides System.
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Auf dem Porträt aus seiner Patientenakte legt Alfons Glanzmann die hohe Stirn in Falten. Die Mundwinkel unterstreichen den skeptischen Zug. Mag er es nicht, fotografiert zu werden? Jackett und Hemd wirken verblichen und abgewetzt. Wäre die Kleidung nicht so ärmlich, Glanzmann, der sich als Fabrikarbeiter verdingte, könnte auch so viel anderes gewesen sein. Glanzmanns Schicksal aber führte ihn in die Psychiatrie. "Er war früh alkoholabhängig, seine Frau verließ ihn, er litt unter Verfolgungsideen", sagt die deutsche Medizinhistorikerin Lea Münch. "Aus den Patientenakten geht hervor, dass er eigentlich immer ein Messer bei sich hatte."
Glanzmanns Lebensgeschichte als Psychiatriepatient im Elsass in ...