Hilfe! Die Luft will raus

Pupse entstehen beim Essen und Verdauen – Manche stinken fürchterlich.  

Zu den Kommentaren
Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
1/2
Uuh, stinkt das! Schnell die Nase zuhalten! Foto: by-studio/coldwaterman (fotolia.com)
Puh! Plötzlich riecht es ziemlich übel im Klassenzimmer. Ganz klarer Fall: Da hat einer einen fahren lassen. Man könnte auch sagen: Er hat gefurzt. Oder gepupst. Okay, reden wir mal über das Pupsen. Da spricht man ja eigentlich gar nicht gerne drüber. Wenn einem knatternd so ein Pups entfährt, dann ist das nämlich vor allem peinlich. Noch schlimmer ist es, wenn es dabei auch noch ordentlich stinkt. Der beste Pups ist also der, den man nicht hört und nicht riecht.

Dabei ist Pupsen etwas total Normales. Jeder Mensch tut es. Erwachsene genauso oft wie Kinder, Jungs genauso oft wie Mädchen. So, wie jeder von uns aufs Klo gehen, gähnen oder schlafen muss, müssen wir eben auch pupsen. Dafür gibt es zwei Gründe. Der eine ist, dass wir beim Essen Luft schlucken. Die wandert durch den ganzen Bauch bis in den Darm und kommt als Pups wieder raus. Je mehr wir beim Essen reden oder hastig hinunterschlingen, desto mehr Luft nehmen wir auf. Und die muss irgendwann wieder raus. Das geschieht per Flatulenz. So heißt der Pups nämlich in der Fachsprache.

Moment mal: Luft stinkt doch gar nicht, oder? Richtig. Dafür, dass ein Pups ganz schön unangenehm riechen kann, sorgen Bakterien. Aber der Reihe nach: Wenn wir etwas essen, wird es erst einmal im Mund zerkaut. Dann schlucken wir den Brei, der dabei entstanden ist, herunter. Über die Speiseröhre gelangt die Nahrung in den Magen. Hier wird sie weiter zerkleinert. Dann setzt die Reise sich im Dünndarm fort. Der ist ziemlich lang: Bei Erwachsenen zwischen drei und sechs Metern. Während das Essen durch den Dünndarm wandert, verdauen wir es. Das bedeutet, der Körper sucht sich alle wichtigen Stoffe raus, die er gebrauchen kann. Vitamine zum Beispiel, oder Spurenelemente wie Kupfer, Zink und Eisen. Der Nahrungsklumpen wird dabei immer kleiner.

Irgendwann landet der Rest, der noch nicht verdaut worden ist, im Dickdarm. Hier leben Millionen von Bakterien. Die stürzen sich sofort auf den Nahrungsrest und zerlegen ihn in seine kleinsten Bestandteile. Dabei entstehen ganz verschiedene Gase. Das hängt davon ab, was für Nahrung die Bakterien gerade zerkleinern müssen. Manche Gase riechen ziemlich übel. Die heißen zum Beispiel Schwefelwasserstoff, Mercaptane oder Indole. Die Gase kann der Körper aber nicht alle aufnehmen. Also sammeln sie sich im Darm an, es werden mehr und mehr und irgendwann wollen sie raus aus dem Körper: Wir pupsen.

In einem gesunden Darm wird so jeden Tag ungefähr ein Liter Pups produziert. Das macht etwa zehn bis zwanzig Pupse täglich. Mehr pupsen wir vor allem dann, wenn wir Speisen essen, die schwer zu verdauen sind. Erbsen und Bohnen zum Beispiel. Oder wenn wir nicht gut genug kauen. Je größer der Nahrungsbrocken ist, der im Dickdarm ankommt, umso mehr Arbeit haben die Dickdarmbakterien und umso mehr Gase produzieren sie.

Würden die Luft, die wir schlucken, und die Gase, die im Darm entstehen, nicht entweichen können, hätten wir
bald Schmerzen: Das Gemisch drückt nämlich auf Bauch und Brust. Im aller- schlimmsten Fall kann man davon sogar Rückenschmerzen und Atembeschwerden bekommen. Besser wird es erst, wenn Luft und Gas wieder draußen sind. Pupsen ist also überhaupt nicht eklig. Pupsen ist gesund!
PDF-Version herunterladen Fehler melden

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2025 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare

Weitere Artikel