Internet-Technologie

Gehören Cookies bald der Vergangenheit an?

Cookies sind kleine Dateien, in denen Informationen zu Internetnutzern gespeichert werden. Google-Topmanager fordert neue Techniken, die den Datenschutz der Nutzer besser berücksichtigen  

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Cookies geben Nutzerinformationen preis.  | Foto: Andrea Warnecke (dpa)
Cookies geben Nutzerinformationen preis. Foto: Andrea Warnecke (dpa)
Cookies im Netz werden dazu verwendet, individuelle Werbung zu präsentieren. Da viele Nutzer eine übertriebene personalisierte Werbung als aufdringlich empfinden, suchen Internetkonzerne und Werbeindustrie seit etlichen Monaten nach Alternativen.

Die werbetreibende Industrie im Internet muss sich unwiderruflich auf das Ende des Trackings mit Hilfe von Cookies einstellen. Das hat Google-Topmanager Matt Brittin am Mittwoch auf der Werbemesse Dmexco in Köln deutlich gemacht. "Der Übergang zu einer Welt ohne Drittanbieter-Cookies bedeutet, dass wir die Technologie, auf der ein Großteil des Onlinewerbesystems beruht, überdenken müssen", sagte Brittin, der das Google-Geschäft in Europa, dem Mittleren Osten und in Afrika verantwortet. Man müsse neue Lösungen entwickeln, bei denen der Datenschutz im Vordergrund stehe.

Werbung über Webseiten hinweg

Cookies sind kleine Dateien, die ein Browser auf dem Rechner oder Smartphone speichert. Weil Cookies oft eindeutige Kennungen enthalten, können Websites ihre Besucher damit wiedererkennen. So genannte Drittanbieter-Cookies werden nicht von der besuchten Webseite selbst gesetzt, sondern durch eingebettete Inhalte von anderen Seiten. So können Werbedienstleister die Nutzerinnen und Nutzer über verschiedene Seiten hinweg verfolgen. "Cookies von Drittanbietern sind eine Technologie, die zunehmend missbraucht wird", sagte Brittin. Die Nutzerinnen und Nutzer empfänden einige der Werbeeinblendungen als aufdringlich und störend und setzten zunehmend Werbeblocker ein. "Ein Werbeblocker ist ein grobes Werkzeug, das es schwer macht, Inhalte zu finanzieren, weil alles blockiert wird."

Brittin lehnte einen vollständigen Verzicht auf personalisierte Werbung ab, weil dadurch die Existenz des kostenlosen, durch Werbung finanzierten Webs gefährdet werde. Brittin verwies auf ein Alternativkonzept mit dem Namen "Topics", bei dem der Browser selbst ein Interessenprofil anlegt, ohne dass Daten an Werbekunden weitergegeben werden, die zur Identifizierung dienen könnten.

Gleichzeitig machte Brittin deutlich, dass es für die Akzeptanz von Drittanbieter-Cookies keine weitere Gnadenfrist mehr geben wird. Google hatte bereits Anfang 2020 angekündigt, die Unterstützung von Werbe-Cookies im hauseigenen Browser Chrome auslaufen zu lassen. Nach Protesten aus der Werbebranche wurde diese Frist auf die "zweite Jahreshälfte 2024" verlängert. Dieser Termin stehe fest, sagte er.
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