Fröhliche, selbstbewusste Frauenfiguren
Poppige und lebenslustige Damen bevölkern derzeit das Rathaus. Es sind die farbenfrohen Pop-Art-"Mädels" in Bildern und Skulpturen der Grenzach-Wyhlener Künstlerin Petra Hartmann del Rio.
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"Glücksmomente im Alltag" nennt die Künstlerin aus Grenzach-Wyhlen ihre Schau, die gute Laune macht und positive Gefühle weckt. Und das ist ihre Absicht, wie die Malerin bei der Vernissage bekannte: "Hey, feiere den Tag, feiere den Alltag, gucke auf die positiven Dinge", das wolle sie mit ihren farbenfrohen Frauengestalten sagen. "Die Buntheit erfreut in diesen schwierigen Zeiten", sagte Kulturamtsleiter Dario Rago zur Begrüßung.
Glücksmomente im Alltag seien seltener geworden, fand Oberbürgermeister Klaus Eberhardt in seiner Laudatio. Umso mehr sei es eine gute Fügung, dass Petra Hartmann del Rios Ölbilder und Figuren "Farbigkeit, Freude und ein Maß an Lockerheit" in den tristen November brächten. Im Stil der Pop Art, einer Verschmelzung von Kunst und Alltag, öffneten die femininen Figuren der Künstlerin Räume für Interpretationen und stellten Essenzen alltäglicher Situationen dar. Hartmanns Frauenfiguren liebten die Farben, seien gut drauf, in ihrer Schönheit schlage sich auch Lebenslust nieder. In der Art, wie sich die Frauen geben, zelebriere Petra Hartmann del Rio ihre Frauenbilder als "Schöpferinnen ihres eigenen Glücks", so Eberhardt. Sie seien richtige "Eyecatcher". Die Künstlerin verstehe es wunderbar, die Charakteristik der Frauen darzulegen. Ihre Pappmaché-Figuren vermittelten Leichtigkeit. Und die Freude, die sie ausstrahlten, übertrage sich auf die Betrachter. "Sehr angetan" zeigte sich Eberhardt auch von den modernen, abstrahierten Schwarzwaldmädeln.
Petra Hartmann, die sich mit Künstlernamen "del Rio" nennt, erzählte einiges über sich. Sie ist Fotogravurzeichnerin, hat dies von der Pike auf bei der Firma Wetzel in Grenzach-Wyhlen gelernt, und hat sich als Grafikerin 1993 selbstständig gemacht. Nebenberuflich belegte sie Zeichenkurse und studierte in Freiburg Kunst und Bildhauerei. In ihrer Malerei fließen verschiedene Stile ein: Pop Art, aber auch Expressionismus, bei dem viel über Emotionen gehe. Grelle, kräftige Farben und einfache Formen prägen ihre Bilder, in denen auch mal Klischees augenzwinkernd aufs Korn genommen werden. Ihre "Mädels", wie sie sie nennt, drücken lebenslustige Weiblichkeit aus: "Meine Mädels dürfen so aussehen und so sein, wie sie wollen, sie dürfen selbstbewusst sein, so, wie sie gerade sind", beschreibt es die Künstlerin.
Oft verarbeitet sie in den Bildern alltägliche Situationen, die sie selbst erlebt hat oder die in ihrem Umfeld passiert sind. Eine Frau tanzt mit dem Staubsauger schwungvoll durch die Wohnung und hört Musik über Kopfhörer; eine andere bügelt lässig den Rock, den sie gerade anhat; die dritte hat ihren Spaß beim Anprobieren eines schicken Kleides. Es gibt einige "Mädels", die cool neben ihren schnittigen Autos posieren. Und die beiden Freundinnen auf der Couch haben sichtlich ihren Plausch. Auch in kleinen Momenten des Alltags, das drücken Petra Hartmanns kesse Ladies aus, lässt sich das Leben genießen. Die Skulpturen, gebaut aus Draht, aufgefüllt mit Kleister und Pappmaché und bemalt mit Acrylfarben, sind weitere Blickfänge. Eine der Figuren sitzt mit grünem Kleid und pinkfarbenen Pumps auf einer Schaukel, die von der Decke herab hängt, eine andere steht neben einer Tanksäule.
Ein anderer Stil, kontrastreich und reduziert, kommt mit den "Schwarzwaldmaidli" hinein, charmanten Bollenhut-Trägerinnen in Rot und Weiß auf Schwarz mit wenigen Strichen erfasst. In diesen Porträts zeigt sich die grafische Seite der Malerin. Eingestimmt wurden die vielen Vernissagegäste von der Pocket-Band um den Gitarristen Claus Timmer mit swingenden Jazzklängen.
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