Erdgas statt Öl
Friedenweiler beginnt mit Heizungsumbau
Im Gemeinderat von Friedenweiler wurde die Umstellung der Heizung im Haus des Gastes auf Erdgas beschlossen. Trotz Bedenken stimmte der Rat einstimmig zu.
Di, 19. Nov 2024, 19:00 Uhr
Friedenweiler
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In der vergangenen Sitzung wurde vom Gemeinderat eingeworfen, dass der Biogasanteil ab 2029 stufenweise auf 15 Prozent, ab 2035 auf 30 Prozent und ab 2040 auf 60 Prozent steigen muss. Dies wäre im Ergebnis nur mit wesentlich teurerem Erdgas zu bewerkstelligen, was die Rentabilität der Heizung sehr stark infrage stellen könnte, so Bürgermeister Josef Matt. Er hat sich inzwischen weiter informiert und erfahren, dass diese Regelung erst ab dem 1. Januar 2025 gilt.
Beim Heizungsumbau im Haus des Gastes könnte eine Ausnahmeregelung greifen, so Matt. Diese greife, wenn die Baumaßnahme vor dem 18. Oktober 2024 begonnen worden sei. Die Ausnahmeregelung sehe die Verwaltung und auch die hinzugezogenen Experten Heizungsbauer und Schornsteinfeger für Friedenweiler als gegeben. Ein Angebot vom 30. September liegt vor. Dafür mussten bereits Teile zurückgebaut werden, um die Arbeiten genauer zu beurteilen.
Die beteiligten Akteure planen, den Heizungsumbau noch dieses Jahr zu starten, so Matt. Dann könnte die Gemeinde, wie in der Grundschule Rötenbach, bis auf Weiteres und unbegrenzt mit zehn Prozent Biogasanteil fahren und die restlichen fünf Prozent über einen Gebäudesanierungsplan nachweisen.
Voraussetzung ist der Nachweis, dass der Baubeginn vor dem 18. Oktober beabsichtigt war. Das könne durch zwei Angebote von hiesigen Heizungsbauern belegt werden, so Matt. Zudem müsste mit den Umbauarbeiten umgehend angefangen werden, aber eine Fertigstellung noch in diesem Jahr sei nicht notwendig.
Laut aktueller Gesetzeslage darf eine Gasheizung ab 2045 nicht mehr betrieben werden, informierte Matt. Bis dahin bleiben noch 21 Jahre. Aber in der Fachwelt, bei den Heizungsbauern und beim Schornsteinfegergewerbe könne man sich nicht richtig vorstellen, dass es bei dieser Gesetzesvorschrift bleiben wird, da bereits viele tausende Heizungen in Deutschland auf Erdgasbetrieb umgerüstet seien. Matt erklärte, dass die derzeit eingebaute Technik in 21 Jahren mit Wasserstoff betrieben werden könnte, sofern der Netzbetreiber dies ermöglicht.
Gemeinderat Michael Böll war zwar nicht wohl bei der Entscheidung für eine Erdgasversorgung, aber er würde doch zustimmen. Auf seine Frage, ob am Haus des Gastes eine energetische Sanierung möglich wäre, antwortete Matt: Dies sei kurzfristig nicht möglich, auch weil diese anhand des Gebäudezustandes sehr schwierig sei. Zudem müssen zuerst noch die Benedikt-Winterhalder-Halle und das Lehrerwohnhaus energetisch saniert werden.
Auch Armin Hasenfratz hatte Bedenken bezüglich der Erdgasumstellung, doch es gebe momentan keine andere Wahl. Kornelia Hohloch sah die Umstellung auf Erdgas angesichts der künftig angespannten Haushaltslage als richtig an. Es müssten Prioritäten gesetzt werden, so Hohloch.
Die Umbaukosten betragen etwa 20.000 Euro. Der Gemeinderat stimmte einstimmig der Umstellung zu und beauftragte die Verwaltung, mit den lokalen Heizungsunternehmen einen Umsetzungsplan auszuarbeiten.
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