Studie zu Lebensmittelkonsum
Freiburger Stadtverwaltung will helfen, den Anteil regional produzierter Produkte zu erhöhen
Knapp ein Fünftel ihrer Lebensmittel beziehen die Freiburger aus der Region – die Stadt will mehr.
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80 Prozent des Rindfleischs, das die Freiburger verbrauchen, kommt direkt aus der Region. Bei Milch liegt der Anteil immerhin noch bei 70 Prozent. Insgesamt jedoch wird nur ein knappes Fünftel der vor Ort konsumierten Lebensmittel auch im näheren Umfeld erzeugt. Das zeigt eine neue Untersuchung. Freiburgs Stadtverwaltung sieht sich berufen, steuernd einzugreifen.
Das Konsumverhalten und der Lebensstil, der sich hinter den Zahlen der Studie verberge, stehen laut Stuchlik in direktem Zusammenhang mit kommunalen Klimaschutz- und Nachhaltigkeitszielen. Schließlich sei dem Bereich der Ernährung rund ein Drittel aller Kohlendioxid-Emissionen zuzuschreiben. Die Studie liefere nun wichtige Grundlagen für Aktionen der Stadtverwaltung, um die nachhaltige Produktion und Distribution regionaler Lebensmittel zu fördern.
Laut Heidrun Moschitz vom FIBL wurden im Verantwortungsbereich des Regierungspräsidiums Freiburg die Konsumanteile der wichtigsten dort produzierten Lebensmittel analysiert. Dabei zeigte sich, dass die Region Bürger der Stadt nur zwischen 12 und 20 Prozent versorgt – je nach Rechenweise – und dass der Löwenanteil der Lebensmittel aus dem globalen Markt stammt.
Allerdings variieren die Zahlen je nach Produktbereich stark. So beträgt die regionale Versorgung bei Milch rund 70 Prozent, bei Rindfleisch gar fast 80 Prozent. Dies sei auf spezielle historisch gewachsene Produktions- und Vertriebswege zurückzuführen. Dafür liege der Anteil bei Schweinefleisch nur bei sieben Prozent. Gemüse stamme zu 13 Prozent aus der Region, Obst lediglich zu acht Prozent. Hervorzuheben sei, dass Großverbraucher in Gastronomie und Kantinen über dem Schnitt liegen, weil ihnen andere Vertriebsstrukturen wie direkte Anlieferung oder Großmärkte zur Verfügung stünden. Dabei liege der tatsächliche Konsumanteil regionaler Produkte unter deren absoluter Menge, die theoretisch vorhanden wäre. Bei Wein beispielsweise werden über 50 Prozent der Erzeugnisse außerhalb der Region verkauft.
Klaus von Zahn, Leiter des Umweltdezernats, leitet aus den Ergebnissen einen Handlungsauftrag für die Verwaltung ab. (siehe Infobox). Im gemeinderätlichen Umweltausschuss lobten die Stadträte das Engagement der Stadtverwaltung – man müsse aber noch viel tun, um den Sinn für gute Lebensmittel aus der Region in den Köpfen der Bürger zu verankern. Generell müssten Erzeuger und Produzenten näher zusammengebracht werden, meinten die Fraktionen, eventuell durch weitere "Stadt-Land-Partnerschaften" sein, wie es sie bereits zwischen fünf Stadtteilen und Kaiserstuhl-Gemeinden gibt.
Engagement der Stadt
Die Verwaltung plant auf Grund der neuen Studie nun folgende Schritte:» Städtische Schulen, Kitas und Kantinen: mehr regionale und biologische Produkte (Kontingente bei Catering-Ausschreibungen); Veranstalten eines "Kantinenkongresses"
Erzeugervermarktung: Entwicklung einer Einkaufsplattform für regionale Produkte für Großverbraucher
Bewusstseinsbildung bei Verbrauchern: Unterstützung des Freiburger Agrikulturfestivals (22. bis 24. Juli); Mitmachaktionen für Haushalte.
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