Fotos: Das war das Jahr 2023 in 50 Bildern
Ob Krieg, Erdbeben oder Klimaproteste, ob eine vermeintliche Löwin in Berlin oder ein Kanzler mit Augenklappe: 2023 hat Ernstes und Eigenartiges vereint. Ein Jahresrückblick in 50 Bildern.
1. Januar: Das Jahr beginnt mit einem Knall. In Berlin und anderen Städten gehen Menschengruppen in der Silvesternacht mit Feuerwerk auf Polizei und Rettungskräfte los. Die Vorfälle lösen eine Debatte über Migration, Integration und Jugendgewalt aus – und beeinflussen maßgeblich den Wahlkampf um das Berliner Abgeordnetenhaus. Foto: Fabian Sommer (dpa)
1. Januar: Das Bürgergeld wird in Deutschland eingeführt. Es ersetzt das Arbeitslosengeld II – auch bekannt als Hartz IV – und das Sozialgeld. Mit dem Bürgergeld soll das Sozialhilfesystem vereinfacht werden – außerdem gibt es etwas mehr Geld für Empfänger. Auf dem Bild informieren sich Bürger an einem Stand der Bundesregierung über das neue System. Foto: IMAGO/dts Nachrichtenagentur
2. Januar: Der Leichnam des verstorbenen Papst Benedikt XVI. ist im Petersdom öffentlich aufgebahrt. Hunderttausende verabschieden sich in den kommenden Tagen von dem emeritierten Kirchenoberhaupt. Benedikt XVI. starb im Alter von 95 Jahren. Foto: Michael Kappeler (dpa)
11. Januar: Mehrere Hundertschaften der Polizei räumen die Siedlung Lützerath. Den verlassenen Ort besetzen Demonstranten, um gegen teilweise stattgefundene Zwangsenteignung, Abriss und den Braunkohleabbau durch RWE auf dem Gebiet zu demonstrieren. Viele Umweltbündnisse und Wissenschaftler hatten sich mit der Demonstration solidarisiert. Foto: Rolf Vennenbernd (dpa)
16. Januar: Am Ende ist der Druck zu groß. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht tritt zurück. Lambrecht stand seit Monaten in der Kritik, die oppositionelle Union hatte wiederholt ihren Rücktritt gefordert. Kritiker warfen ihr etwa die schleppend angelaufene Materialbeschaffung für die Bundeswehr oder fehlende Sachkenntnis, aber auch ihr Auftreten in der Öffentlichkeit vor. Foto: Michael Kappeler (dpa)
29. Januar: Die deutschen Hockey-Herren sind erstmals seit 17 Jahren wieder Weltmeister. Das Team setzt sich im Finale im indischen Bhubaneswar gegen Titelverteidiger Belgien im Penaltyschießen durch. Im Bild: Deutschlands Justus Weigand (r) im Zweikampf. Foto: Frank Uijlenbroek (dpa)
6. Februar: Eine Frau sitzt in Antakya in der Türkei zwischen Trümmern und beobachtet die Bergung von Opfern. Ein schweres Erdbeben verwüstet im türkisch-syrischen Grenzgebiet ganze Stadtteile. Mehr als 40.000 Menschen sterben. Foto: Boris Roessler (dpa)
14. Februar: Die EU-Kommission beschließt ein Verbot von Verbrenner-Motoren ab 2035. Ab dann sollen keine Neuwagen mit fossilem Kraftstoff mehr zugelassen werden. 25. März: Die Bundesregierung und die EU-Kommission einigen sich darauf, dass ab 2025 Verbrenner-Motoren weiter eingesetzt werden dürfen, wenn sie ausschließlich CO2-neutrale Kraftstoffe tanken. Foto: Oliver Berg (dpa)
28. Februar: Bei einem verheerenden Zugunglück kommen in Griechenland 57 Menschen ums Leben. In der Folge legen mehrere Generalstreiks das Land über Tage weitgehend lahm. Die Demonstranten bemängeln die Aufarbeitung des Unglücks durch die Regierung und kritisieren eklatante Mängel am Bahnsystem. Foto: Vaggelis Kousioras (dpa)
4. März: Nach mehr als 15 Jahren kommen die Verhandlungen in der UN-Konferenz um ein Abkommen zum Schutz der Hohen See zu einem Ergebnis. Mindestens 30 Prozent der Weltmeere sollen als Schutzgebiet ausgewiesen werden. Außerdem sollen Verfahren etabliert werden, die wirtschaftliche Projekte auf Hoher See auf ihre Umweltverträglichkeit prüfen. Foto: Jose Jacome (dpa)
12. März: Die deutsche Produktion „Im Westen nichts Neues“ gewinnt mehrere Oscars – darunter der Preis für den besten internationalen Film. Foto: Reiner Bajo (dpa)
13. März: Galeria Karstadt Kaufhof kündigt die Schließung von 52 Filialen an. Das Warenhaus in Freiburg soll bestehen bleiben. Am 29. November meldet jedoch die Signa Holding Insolvenz an. Ihr gehört unter anderem Galeria Karstadt Kaufhof. Wie es weitergeht ist noch offen – ein Verkauf der Kette steht im Raum. Foto: Federico Gambarini (dpa)
17. März: Der Internationale Strafgerichtshof erlässt wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen in der Ukraine Haftbefehl gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Der Russische Überfall auf die Ukraine dauert zu diesem Zeitpunkt über ein Jahr an. Foto: Sergey Fadeichev (dpa)
27. März: Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ruft zu einem 24-stündigen Warnstreik bei der Deutschen Bahn AG auf. Im Fernverkehr kommt es zu vielen Zugausfällen und Verspätungen. Warnstreiks der GDL und das Gebaren des GDL-Chefs Claus Weslesky werden Jahr 2023 noch häufiger Thema sein. Foto: Arne Dedert (dpa)
4. April: Finnland ist offiziell der Nato beigetreten. Beobachter sehen den Beitritt als eine Folge von Wladimir Putins Aggression gegen die Ukraine. Viele Länder glaubten nun, mehr für ihre Verteidigung tun zu müssen, um Russland abschrecken zu können. Foto: Sergei Grits (dpa)
8. April: Die letzten bundesweit geltenden Schutzmaßnahmen enden nach drei Jahren Corona-Pandemie. Foto: Daniel Karmann (dpa)
15. April: Deutschland verabschiedet sich von der Atomkraft. Die letzten Meiler Isar 2 in Bayern, Emsland in Niedersachsen und Neckarwestheim 2 in Baden-Württemberg (im Bild) gehen vom Netz. Foto: Christoph Schmidt
26. April: Das Bundesamt für Verfassungsschutz stuft die Jugendorganisation der AfD, die Junge Alternative, als "gesichert rechtsextremistisch" ein. Im Bild ist eine Demonstration der Jungen Alternative im Berliner Regierungsviertel zu sehen. Foto: IMAGO
1. Mai: Das bundesweit gültige 49-Euro-Ticket kommt in den Verkauf. Mit dem Ticket können alle öffentlichen Verkehrsmittel des Nah- und Regionalverkehrs genutzt werden. Foto: Marijan Murat
6. Mai: Charles III. wird rund acht Monate nach seiner Thronbesteigung zum britischen König gekrönt. Der Erzbischof von Canterbury setzt dem 74 Jahre alten Monarchen bei einer Zeremonie in der Londoner Westminster Abbey die Edwardskrone auf den Kopf. Foto: STEFAN ROUSSEAU (AFP)
14. Mai: In der türkischen Stadt Bayburt läuft eine Frau an einem Wahlplakat von Recep Tayyip Erdogan vorbei. Er verfehlt bei der Wahl am 14. Mai die absolute Mehrheit. Zwei Wochen später gewinnt er jedoch die Stichwahl gegen seinen sozialdemokratischen Herausforderer Kemal Kilicdaroglu. Foto: OZAN KOSE (AFP)
14. Mai: In Deutschland findet eine bundesweite Razzia bei Mitgliedern der Umweltschutzorganisation „Letzte Generation“ statt. Der Hauptvorwurf: die Bildung einer kriminellen Vereinigung. Im Bild ist eine Demonstrantin zu sehen, die bei einer Aktion das Brandenburger Tor bemalt. Foto: Annette Riedl (dpa)
25. Mai: Die junge Nordirin Shelby Lynn erhebt Vorwürfe der sexuellen Übergriffigkeit gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann. Mehrere Frauen schließen sich an und äußern ähnliche Situationen mit dem Rockstar. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts von Sexualdelikten werden auf Grund mangelnder Beweise aber eingestellt. In den Medien wird vielfach diskutiert, wie moralisch das Handeln von Lindemann gegenüber Frauen sei. Foto: IMAGO/Gonzales Photo/Sebastian Dammark
26. Mai: Der Bundestag beschließt eine umstrittene Pflegereform. Der Pflegebeitrag steigt auf 3,4 Prozent. Dafür sollen pflegende Angehörige und Heimbewohner finanziell entlastet werden. Foto: Christoph Schmidt (dpa)
27. Mai: Der FC Bayern entreißt in einem dramatischen Spiel Borussia Dortmund den deutschen Meistertitel. In der letzten Minute schießt Jamal Musiala das 2:1 gegen den 1. FC Köln, während die Dortmunder mit einem 2:2 gegen Mainz auf dem zweiten Tabellenplatz bleiben. Es ist der 33. Meistertitel für Bayern München. Foto: Federico Gambarini/dpa
31. Mai: Nach fast hundert Verhandlungstagen verurteilt das Oberlandesgericht Dresden die Linksextremistin Lina E. zu einer mehrjährigen Haftstrafe. Sie hat mit drei weiteren Mitangeklagten mehrere gewalttätige Angriffe auf Neonazis und vermeintliche Anhänger der rechten Szene verübt. Der Prozess sorgte bundesweit für Schlagzeilen. Foto: JENS SCHLUETER (AFP)
23. Juni: Das Bangen um die fünf Menschen an Bord des Tiefseetauchbootes "Titan" findet ein trauriges Ende. Trümmerteile werden nahe dem Wrack der Titanic entdeckt. Für die Besatzung gibt es keine Hoffnung mehr – das Tauchboot ist wohl implodiert. Foto: Oceangate Expeditions (dpa)
23. Juni: Machtkampf in Russland. Angehörige der russischen Privatarmee Wagner besetzen Rostow am Don und ziehen in Richtung Moskau. Nach nur einem Tag verkündet Wagnerchef Jewgeni Prigoschin das Ende der Aktion. Er stirbt genau einen Monat später bei einem rätselhaften Flugzeugabsturz. Foto: - (dpa)
20. Juli: Eine vermeintliche Löwin hält Berlin auf Trab. Anwohner wollen eine Raubkatze gesichtet haben, es gibt auch ein Video. Am Ende entpuppt sich die Löwin als Wildschwein. Im Bild: Eine Anwohnerin und ihre Tochter sehen der Suche von Polizei und dem Treiben der Journalisten im Stadtteil Zehlendorf zu. Foto: Annette Riedl (dpa)
2. August: Das Metal-Festival Wacken versinkt im Schlamm. Die Veranstalter verkünden einen Anreise- und Einlassstopp. Seit Tagen im Regen wartende Fans kritisieren den Beschluss. Foto: Christian Charisius
4. August: Ein russisches Gericht verurteilt den bereits inhaftierten Kremlgegner Alexej Nawalny zu 19 Jahren Straflager. International wird der Prozess als politische Inszenierung kritisiert. Foto: Evgeny Feldman (dpa)
15. August: Donald Trump stellt sich im Bezirksgefängnis in Atlanta nach einer Anklage wegen versuchten Wahlbetrugs den Behörden. Er wird dort erkennungsdienstlich behandelt. Das Polizeifoto geht um die Welt. Der Prozess läuft noch. Foto: Uncredited (dpa)
25. August: Hubert Aiwanger (Freie Wähler), Staatsminister für Wirtschaft in Bayern, ist in eine Affäre rund um ein antisemitisches Flugblatt aus seiner Schulzeit verwickelt. Markus Söder, Regierungschef, lässt seinen Stellvertreter im Amt. Foto: Peter Kneffel (dpa)
4. September: Bundeskanzler Scholz tritt mit einer Augenklappe in die Öffentlichkeit. Er trägt sie auf Grund einer Sportverletzung. Foto: Steffen Kugler (dpa)
8. September: Der Bundestag beschließt ein umstrittenes Heizungsgesetz. Schrittweise sollen ab 2024 Öl- und Gasheizungen ausgetauscht werden, damit Deutschland klimafreundlicher wird. Im Bild: Rohre einer Ölheizung in einem Berliner Mehrfamilienhaus. Foto: Carsten Koall (dpa)
10. September: Zum ersten Mal in ihrer Geschichte ist das deutsche Basketballteam Weltmeister. Im Foto: Das deutsche Team jubelt mit der Trophäe über den Sieg im Finale gegen Serbien. Foto: Aaron Favila (dpa)
22. September: Julian Nagelsmann ist neuer Fußball-Bundestrainer. Der ehemalige Coach des FC Bayern München erhält als Nachfolger von Hansi Flick einen Vertrag bis Ende Juli 2024. Flick wurde knapp zwei Wochen zuvor nach einer 1:4-Niederlage gegen Japan freigestellt. Foto: Sven Hoppe (dpa)
7. Oktober: Die Terrororganisation Hamas überfällt Israel mit Bodentruppen und einem massiven Raketenangriff vom Gazastreifen aus. Mehr als 1.200 Menschen kommen ums Leben – es finden Massaker unter Zivilisten statt. Im Bild flieht eine Mutter mit ihrem Kind in Ashkelon von einem Platz, der von einer Rakete getroffen wurde. Der Krieg im Nahen Osten beginnt. Foto: Tsafrir Abayov (dpa)
16. Oktober: Das Thema illegale Migration beschäftigt Deutschland. An der Grenze zu Polen (im Bild) und Tschechien finden wieder stationäre Grenzkontrollen statt. Innenministerin Nancy Faeser beantragt bei der EU eine vorübergehende Ausnahme vom Schengen-Abkommen, um illegaler Einreisen zu verhindern. Foto: Patrick Pleul (dpa)
23. Oktober: Sahra Wagenknecht stellt ihren Verein "Bündnis Sahra Wagenknecht" vor – und kündigt die Gründung einer neuen Partei an. Am 6. Dezember löst sich daraufhin die Linksfraktion im Bundestag auf. Foto: Soeren Stache (dpa)
6. November. Ein bewaffneter 35-Jähriger fährt mit seiner vierjährigen Tochter als Geisel mit seinem Auto durch Absperrungen am Hamburger Flughafen und wirft in der Nähe von Flugzeugen Brandsätze. Nach mehreren Stunden kann er festgenommen werden (im Bild). In den Medien wird über die Sicherheit von deutschen Flughäfen diskutiert. Foto: Jonas Walzberg (dpa)
7. November: Bund und Länder einigen sich auf eine Verschärfung der Migrationspolitik – vor allem bei Abschiebungen soll mehr Härte gezeigt werden. Im Bild: eine geflüchtete Familie in einer Erstaufnahmeeinrichtung. Foto: Paul Zinken (dpa)
7. November: Das Bundesverwaltungsgericht verwehrt zwei kranken und sterbewilligen Menschen das Suizidmedikament Natrium-Pentobarbital. Das Gericht verweist auf Sterbehilfeorganisationen, die in Deutschland inzwischen legal agieren können. In den Medien wird über das Recht auf Freitod diskutiert. Foto: Patrick Seeger
7. November: In Leipzig startet der Prozess gegen den Musiker Gil Ofarim. Er hatte im November 2021 Antisemitismusvorwürfe gegen einen Hotelmitarbeiter in Leipzig erhoben. Am 28. November räumt Ofarim ein, dass seine Vorwürfe gelogen waren. Foto: Hendrik Schmidt (dpa)
15. November: Die Bundesregierung steckt vor dem Bundesverfassungsgericht eine Schlappe ein. Das Gericht erklärt die Umschichtung von 60 Milliarden Euro nicht benötigter Corona-Kredite in den Klima- und Transformationsfonds für nicht zulässig. Foto: Uli Deck (dpa)
17. November: Das Thema künstliche Intelligenz (KI) beschäftigt im Jahr 2023 viele Menschen und Medien. Am 17. November muss Sam Altman, Chef von OpenAI und damit dem bekannten ChatGPT, seinen Posten unter mysteriösen Umständen räumen. Wenige Tage später kehrt er wieder zurück. Foto: Stephen Brashear (dpa)
24. November: In Tel Aviv herrscht Freude über die Freilassung der ersten israelischen Geiseln. Während einer offiziellen Feuerpause werden diese von der Hamas freigelassen. Israel verspricht im Gegenzug mehr humanitäre Hilfe im Gazastreifen und die Entlassung palästinensischer Gefangener. Foto: Ariel Schalit (dpa)
25. November: Thomas Gottschalk moderiert zum letzten Mal „Wetten, dass ...“. Mehr als zwölf Millionen Menschen schauen dabei zu. Foto: Philipp von Ditfurth (dpa)
3. Dezember: Auf der Weltklimakonferenz COP28 in Dubai wird der "Übergang" weg von fossilen Energien, also Kohle, Öl und Gas, hin zu erneuerbaren Energien beschlossen. Der zuvor von mehr als 100 Staaten geforderte Ausstieg aus fossilen Energieträgern ("Phase out") findet keine Mehrheit. Im Bild: eine Ölförderanlage in den USA. Foto: Matthew Brown (dpa)
26. Dezember: Der CDU Politiker Wolfgang Schäuble stirbt im Alter von 81 Jahren. Er erliegt einem langwierigen Krebsleiden, welches ihn aber nicht davon abhielt, noch bis vor Weihnachten in die Sitzungen des Bundestags zu kommen. Niemand gehörte dem Parlament länger an als Schäuble. Sein Wirken wird über die Parteigrenzen hinweg gewürdigt. Foto: Marijan Murat (dpa)
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