Absturz aud Landebahn

Flugzeugunglück in Südkorea: Retter gehen von 179 Toten aus

Es ist eines der schwersten Flugzeugunglücke seit Jahren: Eine Maschine mit 181 Insassen zerschellt auf dem südkoreanischen Flughafen Muan - und fast niemand überlebt. War ein Vogelschlag die Ursache?  

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Bei der Landung am internationalen Flu...ist ein Passagierflugzeug verunglückt.  | Foto: dpa
Bei der Landung am internationalen Flughafen von Muan in Südkorea ist ein Passagierflugzeug verunglückt. Foto: dpa

Ein Passagierflugzeug mit 181 Insassen an Bord ist bei der Landung am Flughafen von Muan in Südkorea verunglückt. Es gab wohl nur zwei Überlebende, wie die amtliche Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf die Feuerwehr berichtete. Damit würde es sich um eines der schwersten Flugzeugunglücke seit Jahren handeln. Insgesamt befanden sich laut Yonhap 173 südkoreanische und zwei thailändische Passagiere sowie sechs Crew-Mitglieder an Bord der Maschine.

Die aus der thailändischen Hauptstadt Bangkok gekommene Boeing 737-8AS der südkoreanischen Billigfluglinie Jeju Air war kurz nach 9.00 Uhr (Ortszeit) über die Landebahn hinausgeschossen und in einen Fangzaun hinter der Piste gekracht.

Auf einem im südkoreanischen Fernsehen gezeigten Video war zu sehen, wie die Maschine ohne ausgeklapptes Fahrwerk über die Landebahn schlittert, am Ende der Strecke zerschellt und in Flammen aufgeht. Mehrere Augenzeugen am Boden berichteten Yonhap zufolge, Feuer an einer der Turbinen gesehen und mehrere Knallgeräusche gehört zu haben.

Feuerwehrleute und Mitglieder eines Re...ugzeugs am Muan International Airport.  | Foto: Ahn Young-joon (dpa)
Feuerwehrleute und Mitglieder eines Rettungsteams arbeiten in der Nähe des Wracks eines Passagierflugzeugs am Muan International Airport. Foto: Ahn Young-joon (dpa)

Erste Vermutung zur Unglücksursache

Yonhap berichtete unter Berufung auf die Behörden, dass ein Vogelschlag - also eine Kollision mit einem oder mehreren Vögeln - zu der Fehlfunktion am Fahrwerk geführt haben könnte. Demnach unternahmen die Piloten einen ersten Landeversuch, brachen ihn aber ab und wagten dann eine Bruchlandung. Allerdings schafften sie es offensichtlich nicht, die Geschwindigkeit der mit dem Rumpf aufsetzenden Maschine ausreichend zu reduzieren, bevor das Ende der Landebahn erreicht war.

Aus der Ferne aufgenommene Bilder zeigten zunächst riesige dunkle Rauchschwaden über dem Unglücksort. Auf später veröffentlichten Fotos waren dann brennende Wrackteile und verkohlte Trümmer des zerstörten Flugzeugs sowie Löschfahrzeuge der Feuerwehr zu sehen. Dutzende Rettungskräfte waren am Unglücksort im Einsatz, löschten die Flammen und leiteten die Rettung überlebender Passagiere ein. Parallel dazu liefen die Ermittlungen zur Unglücksursache an.

Die beiden geretteten Überlebenden wurden in ein Krankenhaus gebracht. Es handle sich um eine Passagierin und eine Flugbegleiterin, berichtete Yonhap unter Berufung auf die Behörden. Weiter hieß es, eine der beiden habe Rauch an einem der Triebwerke entdeckt.

Alle weiteren Flüge von und nach Muan wurden gestrichen. Der internationale Flughafen, der 2007 nach zehnjähriger Bauzeit eröffnet wurde, liegt in der südwestlichen Provinz Jeolla - knapp 300 Kilometer entfernt von der Hauptstadt Seoul. Westliche Fluggesellschaften steuern den Airport nicht an.

Ein gerettetes Opfer wird in ein Krankenhaus transportiert.  | Foto: Cho Geun-young (dpa)
Ein gerettetes Opfer wird in ein Krankenhaus transportiert. Foto: Cho Geun-young (dpa)

Airline bittet um Entschuldigung

Jeju Air veröffentlichte im Internet ein Entschuldigungsschreiben. "Wir entschuldigen uns zutiefst bei allen, die von dem Vorfall am Flughafen Muan betroffen sind", schrieb die Airline auf ihrer Webseite. Das Unternehmen bedauere das entstandene Leid und werde alles daran setzen, das Unglück aufzuklären.

Der inmitten der laufenden Staatskrise in Südkorea nur geschäftsführend tätige Präsident Choi Sang Mok ordnete umfassende Rettungsmaßnahmen an und begab sich zum Unglücksort.

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Kommentare

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Jürgen Freier

263 seit 18. Okt 2021

Da sterben fast 200 Menschen und dann ein solcher Kommentar.
Was spielt das für eine Rolle ob gegen einen Zaun oder eine Mauer die Menschen sind tot.
Für viele Familien grausam und traurig.

Martin Nägele

578 seit 17. Mai 2021

Ich habe gerade das Amateur-Video auf Spiegel.de gesehen. Ich frage mich ernsthaft, wie kann man nur so ein Hindernis am Ende einer Start-Landebahn errichten. Ein Fangzaun war das sicher nicht, sondern eher eine massive Mauer. .Jede Bruch-Notlandung in der Luftfahrtgeschichte, welche mit einem über die Bahn hinaus Schlittern verbunden war, aber glimpflich ausging, wäre auf diesem Flughafen der sichere Tod für alle Passagiere und Crew gewesen.
Schaut man auf google maps, so findet man kaum Wohngebäude in der Verlängerung der Bahn. Höchstens ein paar kreuzende Straßen. Jedenfalls nichts, was die Errichtung so einer Todesfalle rechtfertigt.
Völlig egal, warum das Fahrwerk nicht ausgefahren werden konnte. Das kann passieren, aber dann darf am Ende der Bahn kein massives Hindernis stehen, welches in der Lage ist, ein Flugzeug dermaßen zu zerstören.
Ich hielt Südkorea für ein technisch hochentwickeltes Land. Dies Eindruck wurde gerade nachhaltig erschüttert.


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