Wintertourismus
Ski-Zwischenbilanz im Hochschwarzwald: Liftbetreiber sind zufrieden mit bisheriger Saison
Schnee gab es zwar nicht üppig, aber der Skibetrieb auf dem Feldberg läuft seit dem 12. Dezember ohne Pause. Auch in niedrigeren Lagen war in dieser Saison Wintersport möglich – keine Selbstverständlichkeit.
So, 23. Feb 2025, 10:00 Uhr
Feldberg
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An diesem Wochenende sind erste Vorboten des Frühlings zu spüren, auch im Hochschwarzwald steigen die Temperaturen auf durchgängig über null Grad, die letzten Reste Schnee schmelzen langsam weg. Ist der Winter nun passé? Werden Ski und Rodel für die nächsten Monate wieder weggepackt? Um den Feldberg herum weiß man: Der Winter kann immer wieder kommen. Und auch mit dem bisherigen Saisonverlauf ist man zufrieden – kein Vergleich zu den beiden vorangegangenen Saisons, als der Winter seinen Namen nicht verdient hatte.
Am Feldberg geht noch was, in tieferen Lagen meist nicht mehr
Die Feldbergbahnen ziehen eine positive Zwischenbilanz: Seit dem 12. Dezember laufe der Skibetrieb ohne Unterbrechung, wird mitgeteilt. Alle Lifte waren allerdings nicht immer in Betrieb. Zwar seien die Naturschneehöhen bislang nicht üppig gewesen, aber in Kombination mit technischer Beschneiung habe man gute Wintersportverhältnisse anbieten können, heißt es weiter. Dank des Kunstschnees herrschten nach wie vor gute Pistenverhältnisse und man freue sich auf die Fasnachtsferien und die Ferien in den Nachbarländern.
In der vergangenen Woche waren bis zum Temperaturwechsel am Donnerstag am Feldberg noch 12 von 15 Bahnen und Liften in Betrieb. In tieferen Lagen war das Angebot hingegen überschaubar. Im Skigebiet Todtnauberg (1000 bis 1400 Meter Höhe) lief lediglich der Stübenwasenlift, einer von sechs. Nur eine Abfahrt war möglich. In und um Muggenbrunn (980 bis 1240 Meter Höhe) liefen noch zwei von fünf Liften und Bahnen. Anderswo herrschte da schon Stillstand: etwa in Altglashütten, am Stollenbach, in den Bernauer Skigebieten, Menzenschwand sowie bei den Skiliften in Münstertal und Wieden.
Die Weihnachtsferien waren schneereich und gut für die Liftbetreiber
Anders in Waldau auf rund 1000 Metern Höhe. Dort lief bis Mitte vergangener Woche noch einer der beiden Lifte bei 30 Zentimetern Schnee. Die Betreiberfamilie Maier ist mit der bisherigen Skisaison zufrieden. Bislang gab es knapp 50 Betriebstage, in der Saison zuvor waren es nur 22. Im Jahr 1967 startete der Betrieb, mittlerweile steht die dritte Generation in den Startlöchern. Der bislang gute Winter gibt den Maiers Rückenwind. "Wir werden wohl in neue Beschneiungsanlagen investieren. Schneelanzen sind energiesparender und effizienter", sagt Hildegard Maier. Um die Zukunft des Skisports sei ihr nicht bange, sagt sie, trotz der beiden schlechten Winter zuvor.
"Wir hoffen auf die Tage um die Fasnacht."Robert Lorenz
In Hofsgrund unterhalb des Schauinsland sind die vier Skilifte bis auf weiteres wegen Schneemangels außer Betrieb. Geschäftsführer Robert Lorenz sagt aber: "Wir sind zuversichtlich, dass wir diese Saison nochmal Schnee bekommen und noch schöne Stunden auf der Piste anbieten können. Wir hoffen auf die Tage um die Fasnacht". In der vergangenen Saison habe man nach starkem Schneefall noch einmal am 25. April die Lifte angeworfen. Bislang waren es 15 Betriebstage. "Kurz und gut", sagt Lorenz, der die Lifte im Nebenerwerb betreibt. Vor allem um die Weihnachtszeit herum seien viele Gäste gekommen. Doch er fügt hinzu: "Sicher, 50 Betriebstage wären schon schön."
Im Skizentrum Windeck oberhalb von Hinterzarten sind derzeit alle drei Lifte geschlossen. Dennoch ist die Familie Profazi, die die Lifte erst im Oktober 2023 übernommen hat, mit dem Winter bislang zufrieden. Über Weihnachten und bis zum 4. Januar waren die Lifte in Betrieb, auch am vergangenen Wochenende war nach Schneefällen wieder Skifahren möglich. Und ja, vielleicht kommt der Winter noch einmal zurück.
Liquidität der Feldbergbahnen ist gesichert
Am Feldberg freut man sich nicht nur über die Gäste, sondern auch über vollere Kassen. "Der Blick auf die wirtschaftlichen Zahlen ist erfreulich. Die in den Haushalten eingeplanten Einnahmen können erreicht oder sogar übertroffen werden. Auch wenn erst am Ende der Saison abgerechnet wird, sind wir zuversichtlich, dass wir mit dem Skigebiet Feldberg in diesem Jahr wieder wichtige Gewinne erzielen können", teilt die Feldbergbahnen GmbH auf Anfrage unserer Zeitung mit.
Zuletzt mussten die drei Betreibergemeinden der Feldbergbahnen kräftig Geld zuschießen, sogar von einer möglichen Insolvenz war kurzzeitig die Rede. Dazu wird nun mitgeteilt: "Vor Ort und gerade auch in den zuständigen Gemeinderäten in Feldberg, Todtnau und St. Blasien war jedoch stets klar, dass eine Insolvenz bei vernünftiger Betrachtung nicht in Frage kommen kann. Daher waren die Liquiditätshilfen, die die Gemeinden nach dem Corona-bedingt ausgefallenen Winter 2020/2021 und den beiden letzten schneearmen Wintern geleistet haben, eine immer logische und absehbare Entscheidung. Stand heute gibt es keinen Anlass für eine solche Diskussion, die Liquidität ist gesichert."
Und der Blick in die Zukunft in Zeiten des Klimawandels? "Das Saisongeschäft Wintertourismus kann starken Schwankungen unterliegen", heißt es. Man arbeite an der Weiterentwicklung des Feldbergs als Ganzjahresgebiet. Und für den Wintersport wolle man "unter anderem die dringend notwendige, nachhaltige Modernisierung der technischen Beschneiung mit Maß und Mitte angehen."
Bergwacht Schwarzwald meldet viele Einsätze
Auch die Bergwacht Schwarzwald merkt, dass es mehr Schnee und mehr Skisport in diesem Winterals zuletzt gibt. Ihre 22 Ortsgruppen von Pforzheim bis an die Schweizer Grenze hatten in der Zeit von 14. Dezember 2024 bis 16. Februar 2025 insgesamt 530 Einsätze – und diese waren nicht nur auf den Skipisten rund um den Feldberg oder entlang der Schwarzwaldhochstraße. Einmal musste auch eine Patientin von einer abgelegenen Hütte am Feldberg gerettet werden, ein anderes Mal ging man auf die Suche nach einem vermissten Wanderer. Es sei bislang ein "einsatzreicher Winter" gewesen, lautet das Zwischenfazit der Bergwacht. Rund um den Feldberg gab es demnach 316 Einsätze. Für die Zeit bis Ende Februar rechnet die Bergwacht mit weiteren Einsätzen, denn in den Niederlanden sind Ferien, zahlreiche Urlaubsgäste werden im Schwarzwald erwartet.