Prüfbericht
Fall Alessio: Jugendamt hat Fehler gemacht
Einsame Einschätzungen, unerklärliche Milde: Im Fall des toten Alessio kommen nun doch Fehler des Jugendamts zum Vorschein. Das Regierungspräsidium Freiburg übt in seinem Prüfbericht deutliche Kritik.
Fr, 6. Mär 2015, 21:37 Uhr
Südwest
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"Gewissenhaft und sorgfältig": So hat Landrätin Dorothea Störr-Ritter (CDU) beschrieben, wie das Jugendamt ihres Kreises Breisgau-Hochschwarzwald im Fall des dreijährigen Alessio aus Lenzkirch vorgegangen sei. Der Prüfbericht des Regierungspräsidiums vermittelt, obwohl er sich auf rechtliche Aspekte beschränkt, einen anderen Eindruck: An wichtigen Entscheidungen des Jugendamts übt er Kritik – Entscheidungen, die verhindert haben, dass das Kleinkind von seinem jetzt des Totschlags dringend verdächtigen Stiefvater getrennt wurde.
In der Kinderklinik der Universität Freiburg waren die Ärzte entsetzt über die schweren Verletzungen, mit denen Alessio im Juli 2014 eingeliefert worden war. Rasch war klar, dass es Misshandlungen waren. Obwohl die Klinik Strafanzeige ankündigte, hielt man im Jugendamt den Ball flach: Zwar schloss man eine Rückkehr des Kindes auf den Bauernhof des Stiefvaters in Lenzkirch zunächst aus, stufte das Ganze aber nicht als "komplexen Fall" ein.Informationen kamen nicht an
Eine Begründung dafür konnte das Regierungspräsidium laut seinem Bericht, der der BZ vorliegt, in den Akten aber nicht finden. Ohne diese Einstufung kann aber nach den ...