Für Günther Oettinger, ehemals EU-Kommissar, ist die Schuldenaufnahme der EU zur Bekämpfung der Pandemiefolgen ein Sündenfall. Er sieht die Gefahr eines Dammbruchs.
BZ: Die EU hat mit einem Grundsatz gebrochen und 750 Milliarden Euro gemeinsame Schulden zur Bekämpfung der Pandemie-Folgen aufgenommen. Haben Sie ein gutes Gefühl dabei?
Oettinger: Ich spüre die Gefahr eines Dammbruchs. Es wird ja schon über weitere schuldenfinanzierte Sonderprogramme nachgedacht. Die Akzeptanz der EU würde erheblich leiden, wenn neben den Schulden auf kommunaler, regionaler und nationalstaatlicher Ebene auch Europa in ...