"Es ist hart ohne die Familie"
Weihnachten hinter Gittern: Der Knast ist kein gottverlassener Ort / Weihnachtslieder wecken Kindheitserinnerungen.
Auf den ersten Blick ist es ein Weihnachtsgottesdienst wie jeder andere. Der bunt geschmückte Tannenbaum leuchtet hell im Kirchenschiff. Die Gottesdienstbesucher in den Kirchenbänken richten ihren Blick auf die Seelsorger beider Konfessionen und singen hingebungsvoll "Stille Nacht, heilige Nacht." Wären da nicht die vergitterten Fenster rundherum, bewachte Ausgänge und ein fast ausschließlich männliches Publikum. Wir besuchen den ökumenischen Gottesdienst in der Anstaltskirche des Gefängnisses an Heiligabend.
Schon der Weg in die Kirche für den Gast von draußen ist nicht alltäglich. Vorbei an vergitterten Toren öffnen sich Türen nur in Begleitung eines Vollzugsbeamten. Selbst die Krippe mit dem Jesuskind ist von Mauern in Form von aufgeschichteten Ziegelsteinen ...