Es bleibt stürmisch
Orkantief Ylenia sorgt für Hunderte Einsätze / Zwei Autofahrer sterben / Für diesen Freitag wird das nächste Orkantief erwartet.
Lisa Forster (dpa)
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. Sturm Ylenia hat in Nord- und Ostdeutschland Bäume umstürzen lassen, zu gesperrten Straßen geführt und Zug- und Flugverkehr durcheinandergewirbelt. Zwei Autofahrer wurden von umstürzenden Bäumen erschlagen. Die Einsatzkräfte können nur kurz durchatmen – der nächste heftige Sturm ist bereits im Anmarsch. "Es zieht noch ein Orkan auf", sagte eine Meteorologin des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Zeynep könnte in Teilen noch stärkere Böen bringen.
In Nord- und Ostdeutschland begann die Deutsche Bahn nach zahlreichen Schäden durch den Sturm und Zugausfällen mit Aufräumarbeiten. "Für eine Schadensaufnahme ist es noch zu früh. Die Schäden sind aber erheblich", sagte Bahn-Sprecher Achim Stauß. Probleme werde es auch in den nächsten Tagen durch die zweite erwartete Sturmfront geben. "Ich fürchte, unsere Reisenden müssen noch über einen längeren Zeitraum mit Einschränkungen leben." Reisende sollten sich vor der Fahrt informieren und, wenn möglich, Reisen verschieben. Fahrkarten seien länger gültig.
In der Nacht zum Donnerstag waren verbreitet schwere Sturmböen und orkanartige Böen aufgetreten. Die Feuerwehren und Polizeileitstellen berichteten vielerorts von zahlreichen Einsätzen. Das Sturmtief hat bei Tausenden Haushalten vorübergehend den Strom ausfallen lassen.
Auf stürmischer Fahrt über die Elbe zerschlug am Donnerstagmorgen eine große Welle die Frontscheiben einer Hamburger Hafenfähre. Es sei offenbar niemand an Bord ernsthaft verletzt worden, sagte der Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Hadag, Tobias Haack. Drei Passagiere wurden aber leicht verletzt. Der Hamburger Fischmarkt wurde zudem am frühen Morgen überflutet. Ein 15 Meter hoher Antennenmast stürzte in Berlin auf die Ringbahn.
Einschränkungen wurden derweil auch für den Flugverkehr gemeldet. Passagiere am Berlin-Brandenburger Flughafen BER brauchten am Donnerstagvormittag Geduld. Wegen starker Windböen war die Flugzeugabfertigung stark eingeschränkt und es kam zu Verspätungen. Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt am Main waren nach Betreiberangaben Verbindungen mit Berlin, München und Hamburg betroffen. Am Flughafen Hamburg fielen rund ein Dutzend Flüge aus.
Auch in Tschechien, Großbritannien und Polen verursachte das Sturmtief Stromausfälle und Verkehrsbehinderungen. Mehr als 300 000 Haushalte waren am Donnerstag in Tschechien wegen beschädigter Leitungen ohne Elektrizität. Im Norden Englands waren Tausende Haushalte zeitweise von der Stromversorgung abgeschnitten. In Krakau ist ein Kran auf einer Baustelle umgekippt und hat vier Bauarbeiter verletzt. Zwei der Männer seien im Krankenhaus ihren Verletzungen erlegen, teilte die Polizei mit.
Ab Donnerstagnachmittag sollte der Wind von Tief Ylenia laut DWD zwar langsam nachlassen. Bereits für Freitagmittag wird das nächste Orkantief – Zeynep genannt – von den Britischen Inseln kommend erwartet. Vor allem an den Küsten dürfte es von Freitag auf Samstag ruppig werden, wie Franka Nawrath, Meteorologin beim Deutschen Wetterdienst (DWD), sagte. "Wir warnen vor extremen Orkanböen bis 135 Stundenkilometern an der Nordseeküste." Auch an der Ostseeküste werden am Freitagabend demzufolge extreme Orkanböen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 135 Stundenkilometern erwartet.
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