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Dokumentation

Elftklässler des Friedrich-Gymnasium haben „Freiburg unter Trümmern“ gedreht

Die Gesichter und Geschichten einer versehrten Stadt, so heißt der Dokumentarfilm im Untertitel – und nicht weniger hatten sich die 13 Elftklässlerinnen und Elftklässler vorgenommen, als sie vor einem Jahr mit ihrem Projekt loslegten.  

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Für die 13 Filmbeiträge für "Freiburg unter Trümmern" wurden per Radiobeitrag und Zeitungsanzeigen Zeitzeugen gesucht, die den Jugendlichen erzählen würden, was ihnen selbst einst – ähnlich jung damals wie ihre Interviewer heute – in Freiburg widerfahren ist.

195 Filmminuten sind in dem Projektjahr entstanden – und etliches Beeindruckende ist den Oberstufenschülerinnen und -schülern des Friedrich-Gymnasium begegnet. "Am Ende hat man noch viel mehr als den Film", resümiert die 17-jährige Anna Noack, "was bleibt, ist ja vor allem, was man in den sehr persönlichen Gesprächen mitbekommen hat. Das bleibt." Zu ihrem Thema "Schule in der Nachkriegszeit" hatte sie nicht nur ergiebige Zeitzeugen wie Werner Leupolz, der im FG einst selbst die Schulbank drückte – als hier nämlich nach dem Krieg das Bertold-Gymnasium untergebracht war – und dessen eigenes Schulhaus wie viele andere auch zerbombt worden war. Anna Noack hat viele Geschichten und Wissenswertes zusammengetragen – und obendrein Nachdenkenswertes erfahren: "Ein Zeitzeuge hat gesagt, wir waren damals noch richtig Kinder. Dabei hab’ ich immer gedacht, Kriegskinder hatten keine Kindheit. Aber er erzählte davon, wie sie als Kinder sehr viel freier waren und unbeaufsichtigt."

Die Schicksale der Einzelnen dokumentieren Zeitgeschichte und machten sie so auch für die jungen Filmerinnen und Filmer greifbarer, als wenn sie nur die Fakten zusammengetragen und mit Experten geredet hätten. "Wenn man Geschichte so im Dokumentarfilm abbildet", sagt Maren Kläger (17), "lernt man schon bei der Arbeit am Film ganz viel."

Nicht nur Filmisches, das aber auch, betont Projektleiter und Medienpädagoge Gregor Delvaux de Fenffe: "Es ist erstaunlich, wie viel die Gruppe jetzt draufhat. Natürlich auch inhaltlich – sie wurden vom Rezipienten zum Geschichtsrekonstrukteur." Soll heißen: Hier wurden nicht Geschichtsdaten konsumiert, sondern jeder hat in seiner Arbeit erfahren, wie Zeitgeschichte hier vor Ort stattgefunden hat – und daraus einen Film gemacht. Zum Beispiel zur Frage, ob der Luftschutz in Freiburg eine Fehlplanung war. Florian Schwehr (17) hat seine sieben Zeitzeugen dazu Stellung beziehen lassen – wenig musste er in seinem Film selber kommentieren. Anders Jakob Ortmann (17) – der nun das DVD-Authoring bewerkstelligt – und der für seinen Film über die Widerständigen vom "Freiburger Kreis" den Mangel an Zeitzeugen mit viel Einfallsreichtum kontern musste. Die Mitschüler verfolgten die Recherche und das Entstehen der Filme mit Interesse, berichtet Magdalena Hammen (17) – aber vor allem habe man bei den alten Gesprächspartnern dieses virulente Interesse am Austausch gespürt. Intergenerativen Dialog nennt das Gregor Delvaux de Fenffe. Am 7. Oktober wird das gemeinsame Werk in der Schule Premiere feiern.

Ressort: Freiburg

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