"Eine sehr schmerzhafte Bedeutung"
BZ-INTERVIEW mit dem Philosophen und Herausgeber Peter Trawny über Martin Heideggers "Schwarze Hefte" und den darin vorkommenden Antisemitismus.
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Martin Heideggers Vermächtnis sind sie genannt worden: Die eben erschienenen drei Bände der Gesamtausgabe seiner Werke, die die sogenannten Schwarzen Hefte des Freiburger Philosophen öffentlich machen. Es sind Aufzeichnungen aus den 1930er Jahren, in denen Heidegger (1889-1976) nicht – wie bisher angenommen – auf Distanz zum Nationalsozialismus geht. Im Gegenteil. Bettina Schulte sprach mit dem Herausgeber Peter Trawny, der am 19. März in derKirchzartener Rainhofscheune die Bände vorstellt.
BZ: Herr Trawny, die bis 1941 geführten Schwarzen Hefte Martin Heideggers haben schon vor ihrer Veröffentlichung sehr viel Staub aufgewirbelt. Haben Sie mit dieser enormen Reaktion gerechnet?Trawny: Ja und Nein. Einerseits habe ich schon gewusst, dass es eine öffentliche Wahrnehmung der drei Bände geben wird, ich war mir auch bewusst, was sie für die internationale Heidegger-Forschung bedeuten. Andererseits hat mich dann die Breite und Intensität der Reaktion doch überrascht. Wenn eine Veröffentlichung von Bänden der Gesamtausgabe Heideggers selbst in der israelischen Tageszeitung Haaretz besprochen wird, muss etwas geschehen sein. Es wäre schon eine Frage wert, wie der ...