Eine Reform im Praxistest
Die Arbeitsmarktreform Hartz IV ist seit acht Wochen in Kraft. Zu früh für eine Bilanz, aber Zeit für eine erste, nicht repräsentative Bestandsaufnahme: Bei Empfängern von "Arbeitslosengeld II", bei "Fallmanagern" und "Ein-Euro-Jobbern" / Von Matthias Fuchs, Bernd Kramer und Franz Schmider.
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"Ich weiß, ich habe verloren", sagt Peter F. Das bittere Eingeständnis formuliert der 57-jährige Arbeitslose nüchtern, ohne einen Anflug von Weinerlichkeit. Nur die Wut, gemischt mit Verzweiflung und Scham, lässt den Körper des groß gewachsenen Mannes angespannt wirken. Peter F. hat seit mehreren Jahren keinen Job mehr, viele erfolglose Bewerbungen liegen hinter ihm. Die Hoffnung auf eine neue Stelle hat der ehemalige Abteilungsleiter aufgegeben: "Wer bietet einem Mann in meinem Alter schon einen Arbeitsplatz an?", fragt der Ingenieur resigniert. Eine Haltung, die sich seiner Ansicht nach nicht so schnell ändern wird: "Wer Gewinne steigert und trotzdem Jobs abbaut, schafft keine neuen Stellen. In der Wirtschaft hat sich eine Nichtethik breit gemacht".
Seit dem 1. Januar hat sich die Lage von Peter F. verschärft. Statt mehr als 1000 Euro Arbeitslosenhilfe erhält Peter F. nur noch 345 Euro Arbeitslosengeld II. ...