Sieg mit Krücke ohne Tücke

Zwei junge Gundelfingerinnen wollen Menschen helfen – und werden Regionalsieger bei "Jugend forscht".  

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GUNDELFINGEN. "Jugend forscht" ist der größte europäische Jugendwettbewerb im Bereich Naturwissenschaften und Technik. Zwei 14-jährige Mädchen aus Gundelfingen, Schülerinnen des Freiburger Friedrich-Gymnasiums, beschäftigten sich mit Krücken und machten Umfragen bei Menschen mit Behinderungen. Mit ihrer Idee einer "bequemen Krücke" konnten die Mädchen die Jury überzeugen: Charlotte Finger und Teresa Mohr wurden beim Regionalwettbewerb in Freiburg im Bereich "Arbeitswelt" Regionalsieger.

Charlotte Finger und Teresa Mohr aus Gundelfingen kamen durch einen unglücklichen Zufall auf die Projektidee "Die bequeme Krücke". Teresas Mutter brach sich das Bein und musste, um mobil zu bleiben, an Krücken gehen. Aber ob im Restaurant, beim Arzt oder in der Küche: Wollte sie sich hinsetzen und stellte sie die Krücken irgendwo ab, fielen diese garantiert um.

Die Schülerinnen wollten das Problem der Mutter lösen. Und sie meldeten sich bei "Jugend forscht" an. Ihre Herausforderung: Eine schnelle und einfache Lösung finden, um Krücken selber stehen zu lassen. Bereits im vergangenen Sommer war es so weit: Jede einzelne Krücke hatte zwei Ständer aus Aluminium zum Herunterklappen. Umfragen in Altersheimen ergaben jedoch: Vielen Älteren war es zu umständlich, jedes Mal, wenn sie sich hinsetzen wollten, vier Stangen herunterzubiegen. Mit Hilfe von Freunden und Familie bastelten sie also weiter an ihrer "bequemen Krücke".

Freudig berichtet Charlotte Finger: "Letze Woche war es dann endlich so weit. Die Krücken können alleine stehen, und von den Nutzern gab es auch nur noch positive Resonanzen". In beiden Krücken-Griffen sind Magnete eingebaut. Miteinander verbunden kann man sie an Wände oder Tische anlehnen, ohne dass sie umfallen. Sie stützen sich gegenseitig. Falls man sie mitten im Raum aufstellen will, muss man nur noch einen Ständer umklappen. Dieser stellt sich auf dem Boden auf – und mit ihm die Krücken, die nicht mehr umfallen können.

Charlotte Finger und Teresa Mohr waren schon vergangenes Jahr bei "Jugend forscht" dabei. "Die Idee damals kam von einer Lehrerin an unserer Schule", sagt Teresa Mohr. Letztes Jahr wurden die Fenster am Freiburger Friedrich-Gymnasium mit einer Doppelverglasung renoviert. Die Mädchen wollten herausfinden, ob die Klassenzimmer dadurch wirklich wärmer geworden sind. "Durch die neuen Fenster konnte auf die Heizung fast verzichtet werden. Die Klassenzimmer wurden zwar nicht wärmer, aber die Schule sparte Energiekosten."

Projekte organisieren,

Kontakte knüpfen

Viele Schüler aus ganz Deutschland melden sich jedes Jahr für den Wettbewerb "Jugend forscht" an. Sie lernen, ein Projekt von vorne bis hinten zu organisieren, stellen sich eine Forscherfrage, leiten den Versuch, finden Antworten und arbeiten eigenständig. Auf das Ergebnis am Ende können sie stolz sein. Die Kinder können zudem viele andere Schüler kennenlernen und Kontakte zu Unternehmen knüpfen.

Am Dienstag bauten die Schüler ihre Modelle in der Messe Freiburg auf. Diese wurden dann von einer Jury begutachtet und bewertet. Am Mittwoch war die Messe zugänglich für die interessierte Öffentlichkeit. In der Messe Freiburg präsentierten sich insgesamt 171 Jugendliche von 28 Schulen mit 83 Projekten. Damit ist der Regionalwettbewerb, der von der Firma Sick aus Waldkirch ausgerichtet wurde, der größte in Baden-Württemberg. Zu gewinnen gab es für die forschenden Schüler von Sponsoren gestiftete Geldbeträge, Sachpreise, Praktika oder auch Exkursionsreisen gewinnen. Die beiden Gundelfingerinnen haben sich mit ihrem ersten Platz für den Landeswettbewerb in Stuttgart qualifiziert.

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