Eine Katastrophe "von epischem Ausmaß"
Die UNO und weitere Staaten senden Hilfe ins Überschwemmungsgebiet in Libyen. Allein in der Haftenstadt Derna gibt es mehr als 2300 Tote.
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Verursacht durch das Sturmtief "Daniel", war der Osten des nordafrikanischen Landes am Sonntag von starken Regenfällen heimgesucht worden, die zu schweren Überschwemmungen führten und zahlreiche Orte verwüsteten. Bilder aus den betroffenen Gebieten zeigten gewaltige Schlammlawinen, eingestürzte Gebäude und ganze Stadtteile, die unter schlammigem Wasser standen.
Die Situation in der Küstenstadt Derna, 900 Kilometer östlich der Hauptstadt Tripolis, sei "schockierend und sehr dramatisch", sagte der Sprecher der Rettungsdienste. "Wir brauchen mehr Unterstützung, um Leben zu retten." Laut der Weltwetterorganisation (WMO) der Vereinten Nationen verschwanden ganze Stadtteile von Derna, die Bewohner seien von den Wassermassen mitgerissen worden. Die Sprecherin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Margaret Harris, sprach von einer Katastrophe "von epischem Ausmaß".
Die von den Vereinten Nationen anerkannte Regierung in Tripolis hat unterdessen Millionenhilfen für die Katastrophengebiete zugesagt – obwohl sie das Gebiet nicht kontrolliert. Zwei Milliarden libysche Dinar (rund 384 Millionen Euro) Unterstützung stelle die Regierung unter Ministerpräsident Abdul Hamid Dbaiba bereit, meldete die libysche Nachrichtenagentur Lana. Die Katastrophengebiete im Osten des Landes stehen unter der Kontrolle der Regierung des Generals Chalifa Haftar.
Die benötigte Hilfe übersteige in hohem Maße die Kapazitäten des Roten Kreuzes und der Regierung in Libyen, betonte der Vertreter des Internationalen Komitees von Rotem Kreuz und Rotem Halbmond, Tamer Ramadan. Deswegen habe die Regierung um internationale Hilfe gebeten und deswegen "werden auch wir in Kürze einen Not-Appell aussenden". Der Zugang zur östlichen Region des Landes ist begrenzt, die Telefon- und Internetverbindungen waren zunächst weitgehend unterbrochen. In Deutschland bereitete das Technische Hilfswerk Hilfslieferungen vor, um die Bevölkerung zu unterstützen.
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