Tote bei Luftangriffen auf Kiew – Druck auf Selenskyj wächst

Russland und die USA wollen den ukrainischen Präsidenten Selenskyj zu einem Friedensdeal drängen. Derweil gibt es bei neuen Luftschlägen gegen Kiew viele Tote und Verletzte. .  

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Rettungskräfte stehen in Trümmern nach...f auf die ukrainische Hauptstadt Kiew.  | Foto: Efrem Lukatsky (dpa)
Rettungskräfte stehen in Trümmern nach einem russischen Raketenangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew. Foto: Efrem Lukatsky (dpa)
Mit massiven Luftschlägen auch gegen die ukrainische Hauptstadt Kiew setzt Russland den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zunehmend unter Druck, auf ein Friedensangebot einzugehen. Nicht nur die russische Führung warf Selenskyj fehlenden Willen für eine Beendigung des Krieges vor. Auch US-Präsident Donald Trump ging ihn scharf an. Trump warf ihm vor, den Krieg zu verlängern und warnte, er könne die gesamte Ukraine verlieren. Trump sagte: "Wir müssen eine Vereinbarung mit Selenskyj treffen."

Derweil starben bei den Angriffen mit Raketen und Drohnen auf Wohnhäuser mindestens zehn Menschen, 90 wurden laut Zivilschutz verletzt. Diese Attacken kritisierte Trump ebenfalls. "Wladimir, STOPP!", schrieb er auf seiner Plattform Truth Social teils in Versalien. "Ich bin nicht glücklich über die russischen Angriffe auf Kiew." Sie seien nicht notwendig und kämen zu einem sehr schlechten Zeitpunkt. Jetzt gehe es darum, das Friedensabkommen zu Ende zu bringen.

Zuvor kochte ein Streit hoch um die von Moskau 2014 annektierte Krim. Selenskyj lehnte es ab, die Schwarzmeerhalbinsel als russisches Gebiet anzuerkennen. Moskau lobte Trump für seine Belehrung Selenskyjs, dass die Ukraine das Gebiet schon 2014 verloren und damals nicht darum gekämpft habe. Das entspreche voll der Position Moskaus, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow.

Moskau warf Selenskyj "absolute Unfähigkeit zum Verhandeln" für ein Ende des Krieges vor. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, behauptete, dass der ukrainische Präsident nur Verhandlungen zu seinen Bedingungen führen, aber keine Zugeständnisse eingehen wolle. Sacharowa und Peskow sagten, dass Russland seine Gespräche mit den Amerikanern über eine Lösung des Konflikts um die Ukraine fortsetze. Russland erwartet dazu auch den US-Sondergesandten Steve Witkoff zu einem neuen Besuch.

Zuvor hatte der Kremlsprecher betont, dass Russland an seiner Forderung nach einem völligen Rückzug der Ukrainer aus den vier im Jahr 2022 von Moskau annektierten Gebieten Cherson, Donezk, Luhansk und Saporischschja festhalte.

Rückendeckung für Selenskyj gab es dagegen aus Brüssel. Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas kritisierte Trump für dessen Äußerungen über eine angebliche ukrainische Blockade der Friedensgespräche. "Das wahre Hindernis ist nicht die Ukraine, sondern Russland, dessen Kriegsziele sich nicht geändert haben", sagte Kallas. Als Beleg wertete sie die jüngsten russischen Angriffe.
Schlagworte: Donald Trump, Wolodymyr Selenskyj, Kaja Kallas
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